Mehr als 100 Tote bei Brand in Textilfabrik

Ein Großbrand in einer mehrstöckigen Textilfabrik in Bangladesch hat mindestens 112 Menschen das Leben gekostet.

Das Feuer brach am Samstagabend in einem siebenstöckigen Gebäude im Industrieviertel Ashulia am Rande der Hauptstadt Dhaka aus.

Nach dem Ende der Löscharbeiten barg die Feuerwehr bis Sonntagmorgen hundert Leichen, wie Feuerwehrsprecher Mohammad Mahbub mitteilte. 

Weitere zwölf Menschen, die sich schwer verletzt hätten, als sie in Panik aus dem brennenden Haus sprangen, seien später im Krankenhaus gestorben.
 

Die Zahl der Toten könne noch steigen, da die Suche nach Opfern noch andauere, sagte Mahbub. Örtliche Medien berichteten von 124 Todesopfern.

„Die Fabrik hatte drei Treppenhäuser und alle führten ins Erdgeschoss“, sagte der Feuerwehrsprecher. Dort habe der Brand aber begonnen, sodass es keine Fluchtmöglichkeiten gegeben habe.
 

Allein 69 Leichen wurden im ersten Stock geborgen, wie Mahbub weiter erklärte. Die meisten Opfer seien im Inneren des Gebäudes eingeschlossen gewesen, weil es keine Notausgänge gegeben habe, die nach draußen führten.

Viele Opfer waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Soldaten und Grenzpolizisten wurden gerufen, weil sich nach Angaben der Feuerwehr Tausende besorgte Angehörige von Fabrikarbeitern in der Nähe versammelten. 

Wie viele Vermisste es noch gab, war noch unklar. Ministerpräsidentin Sheikh Hasina zeigte sich schockiert angesichts der vielen Opfer. Sie forderte die Behörden auf, weiter nach Opfern zu suchen.

Der Verband der Textilhersteller und die Vereinigung der Exporteure kündigten Hilfen für die Familien der Opfer an.
 

In Bangladesch gibt es rund 4.000 Textilfabriken. Sicherheitsvorkehrungen gibt es in vielen von ihnen nicht.

Textilien sind das wichtigste Exportprodukt des Landes. Durch den Verkauf von Textilien vor allem an die USA und nach Europa nimmt Bangladesch jährlich umgerechnet rund 15,5 Milliarden Euro ein. Zu den Kunden gehören unter anderen H&M, Wal-Mart, JC Penney, Carrefour und Tesco.