Feuer in Hohenstein-Ernstthal

Ein gefährlicher Großbrand hat am frühen Sonntagmorgen am Neumarkt für Aufsehen gesorgt.

Im Hinterhof des Nachbargebäudes der ehemaligen Feuerwehr auf der Ostseite des Marktes brannte eine Scheune lichterloh. 4.25 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert.

Insgesamt 73 Kameraden aus sechs Wehren rückten mit 16 Fahrzeugen an und kämpften drei Stunden, bis die Gefahr gebannt war.

"Bei der Anfahrt sah es so aus, als würden mehrere Gebäude brennen. Wir konnten das Übergreifen auf weitere Häuser am eng bebauten Neumarkt nur mit Mühe verhindern", sagte Einsatzleiter Uwe Bodach von der Freiwilligen Feuerwehr Hohenstein-Ernstthal.

Auf ein Wohnhaus, zu dem Scheune und Nebengebäude gehören, griffen die Flammen teilweise über. Dessen 83-jährige Bewohnerin musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Bei einigen Nachbargebäuden sorgte der Großbrand ebenfalls für Beschädigungen, während die Scheune, in der nach Polizeiangaben Heu und Stroh gelagert und das Feuer offenbar ausgebrochen war, gänzlich nieder brannte, genauso kleinere Nebengebäude.

Die Lagerhalle eines Gartenbaubetriebes wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Anja Koschnick brachte eine Häsin und deren Junge in Sicherheit.

Für den Hohenstein-Ernstthaler Feuerwehrmann Jend Gruhnert war der Einsatz besonders schwierig. Bei dem Wohnhaus handelt es sich um sein Elternhaus. "Wären wir ein paar Minuten später gekommen, wäre hier wahrscheinlich noch viel mehr passiert", schätzte der 51-Jährige ein, der bei der Berufsfeuerwehr in Chemnitz arbeitet, bei dem Einsatz selbst auf der Drehleiter stand und löschte.

 

Den Sachschaden bezifferte Polizeisprecherin Katharina Matt am Nachmittag auf mehrere hunderttausend Euro. Das Einfamilienhaus ist unbewohnbar.

Gemutmaßt wurde am Unglücksort, dass Feuerwerkskörper eine Rolle gespielt haben könnten. Zum Karl-May-Fest auf dem Neumarkt gab es aber offenbar keine Verbindung. Das Fest endete aufgrund des schlechten Wetters schon relativ früh am Abend, ein Feuerwerk war nicht geplant.

"Die Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren hat sehr gut funktioniert. Ihnen gilt unser Dank genauso wie den Anwohnern am Neumarkt, die für Verpflegung gesorgt haben", sagte Einsatzleiter Uwe Bodach, nach dessen Worten der Brand einer der größten der vergangenen Jahre war.

Ein Oberlungwitzer Feuerwehrmann musste zur Untersuchung ins Krankenhaus, nachdem er Löschmittel ins Auge bekommen hatte.

Am Brandort war auch ein Tierarzt, da im Hinterhof Hasenställe von dem Unglück betroffen waren. Da der Bereitschaftstierarzt aus Chemnitz nach Angaben der Feuerwehr nicht anreisen wollte, wurde Werner Teichmann aus Grumbach gerufen. Zwei Tiere mussten eingeschläfert werden.

Im Folgenden weitere Bilder des Einsatzes ...