Schneeberger Filzteich droht auszutrocknen

Der Wasserspiegel in Sachsens ältester Talsperre ist dramatisch niedrig. Die Ursache liegt für Friedrich auf der Hand: fehlende Niederschläge. Schon im Winter habe es kaum geschneit. Kein Schnee heißt: kein Schmelzwasser. Viel geregnet hat es im Frühjahr auch nicht. Dadurch führen die Zuflüsse wie der Filzbach kaum Wasser.

Doch mit dieser Erklärung gibt sich Peter Schöffler nicht zufrieden. Der ehemalige Stadtrat wohnt neben dem Gewässer und führt die Ebbe auf ganz andere Ursachen zurück. Seiner Einschätzung nach ist das Moor neben dem Filzteich ausgetrocknet.

Als Sofortmaßnahme schlägt er vor, Tore in den Drainagegräben und dem Filzbach zu schließen, damit das Wasser nicht in den Teich fließt, sondern im Boden versickert. Dadurch werde die Situation im Filzteich kurzzeitig zwar noch dramatischer. Doch um das Gewässer längerfristig zu stabilieren, müsse zunächst das Moor wieder eine größere Menge Wasser aufnehmen.

Der Filzteich ist Teil des Welterbeprojekts und soll als Zeugnis der Bergbaugeschichte das höchste Prädikat der Unesco erhalten.

Bei den Landratsämtern des Erzgebirgskreises sowie des Zwickauer Landes kann man sich mit Schöfflers Theorie dagegen nicht so recht anfreunden. Beide Ämter führen den niedrigen Wasserspiegel ausschließlich auf fehlende Niederschläge zurück.