Die Helfer des Tierheims "Neu-Amerika" kämpfen nach der Aufnahme von 45 geschmuggelten Welpen gegen eine gefährliche Infektionskrankheit.
Bild: Bernd März
Unter den Kleinen ist die hochgradig ansteckende Parvovirose ausgebrochen, von Laien auch Hundeseuche genannt. 14 Tiere sind laut dem Betreiberverein der Anlage bei Annaberg trotz intensiver tierärztlicher Behandlung bereits gestorben. Die anderen werden isoliert betreut.
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"Es besteht Quarantäne", sagt Tierheimleiter Klaus Graupner. Das hat auch zur Folge, dass Besucher draußen bleiben müssen.
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An Alltag ist in der Einrichtung, die vom Tierschutzbund Annaberg und Umgebung betrieben wird, zurzeit nicht zu denken. Graupner: "Es können im Regelfall keine neuen Tiere aufgenommen oder vermittelt werden. Alles stagniert."
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Brigitte Weigelt, Vorsitzende des Betreibervereins und Tierärztin, kümmert sich mit anderen Helfern täglich um die verbliebenen sichergestellten Welpen. Wie viele überleben, sei nicht absehbar. "Wir müssen mit weiteren Erkrankungen rechnen", sagt sie.
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Die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Mattigkeit, Erbrechen, starker Durchfall gehören zu den Symptomen, die bei betroffenen Jungtieren meist auftreten. Besonders der Magen-Darm-Trakt wird angegriffen.
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Um Tieren in hoffnungslosen Fällen Qualen zu ersparen, wurden einige auch eingeschläfert. Generell seien Welpen in den ersten Lebenswochen besonders anfällig für die Parvovirose. Bei ihnen verläuft sie auch oft tödlich.
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"Das geht richtig an die Psyche. Man kämpft, kämpft, kämpft und sie sterben trotzdem", sagt Tierheimleiter Klaus Graupner. Und das, obwohl solch ein Leid nicht sein müsse. In Deutschland ist Parvovirose durch regelmäßiges Impfen gut kontrolliert, informiert die Ständige Impfkommission im Bundesverband Praktizierender Tierärzte.
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Anders sieht die Situation in anderen Ländern, gerade in Osteuropa, aus. Stichwort "Wühltischwelpen", wie es die Bundestierärztekammer nennt. "Billige Welpen stammen meist aus Vermehrungszuchten. Sie werden in schmuddeligen Verschlägen auf engstem Raum gehalten", so die Experten. Meist seien sie später vom Transport geschwächt, weder geimpft noch entwurmt.
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Die Hunde, die zurzeit im Tierheim "Neu-Amerika" betreut werden, waren Ende Mai in Reitzenhain von Bundespolizisten sichergestellt worden. Die Tiere befanden sich in einem Skoda aus Tschechien - eingepfercht in völlig unzureichenden Behältnissen, so die Beamten. Unter den Tieren waren zum Beispiel Labrador- und Beagle-Welpen. Der Fahrer (56) hatte angegeben, sie nach Belgien bringen und verkaufen zu wollen. Gegen ihn wird daher etwa wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.
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Im Tierheim "Neu-Amerika" ist zum ersten Mal eine gefährliche Seuche ausgebrochen. Bundespolizisten hatten die betroffenen Hunde sichergestellt.