Neuheit: Pflanzen wachsen aus Textilfasern

Mit einer Weltneuheit wartet die Firma B + M Textil aus Cranzahl auf: ihren hängenden Gärten, die unter dem Namen Botanic Horizon auch patentrechtlich geschützt sind. Mit ihren Namensvettern aus der Antike haben sie aber nur wenige Gemeinsamkeiten.

Ausgangspunkt der Entwicklung war die jahrzehntelange Erfahrung in der Posamentenproduktion. Denn Vorgänger des heutigen mittelständischen Unternehmens war die Langer und Beyreuther GmbH, deren Ursprünge bis in das Jahr 1906 zurückreichen.

Konkret waren es die Gardinenbänder, die sich mit unterschiedlichen Materialien befüllen lassen, erläutert Geschäftsführer Niklas Weisel. Bisher waren das überwiegend Blei und Zink beispielsweise. Nun sind es Samen beziehungsweise kleine Pflanzen, die in die Polyesterschnüre eingearbeitet werden.

In Verbindung mit einem entsprechenden Bewässerungssystem eröffnen sich so laut Niklas Wiesel ganz neue Möglichkeiten sowohl bei der Gestaltung von Innenräumen als auch bei der Balkon-, Terrassen- und sogar Fassadenbegrünung.

Damit kann auch der von Dickson Despommier, Professor für Umweltgesundheit und Mikrobiologie an der Columbia University in New York City, zusammen mit seinen Studenten 1999 erstmals aufkommende Gedanke zur sogenannten vertikalen Landwirtschaft weiter entwickelt werden. Denn wo derzeit schon Gras, Kresse und Blumen wachsen, könnten perspektivisch zum Beispiel auch Getreide und Reis sprießen.