Cola, Fanta, Sprite sind die drei Brausearten, die in ihrer Eintönigkeit gefühlt die Welt dominieren. Was zum Teil ja auch stimmt: Alle großen Getränkekonzerne, allen voran der Weltmarktführer Coca Cola, haben diese Softdrinks zu Symbolen der Globalisierung gemacht. Fährt man jedoch in den Urlaub, entdeckt man immer wieder regionale Besonderheiten. Alkoholfreie Spezialitäten, die den auf die Dauer doch etwas faden Standard-Durstlöschern gehörig den Rang ablaufen. Es zeigt sich: Während die Unterschiede bei zahllosen Bier- und Weinsorten rund um den Globus vergleichsweise fein ausfallen, herrscht bei den Alkoholfreien eine fulminante Bandbreite. Bei manchen Drinks, die Einheimische mit großer Begeisterung literweise in sich schütten, fragt man sich zwar anfangs, wie die das Zeug überhaupt runterbekommen – andere Exoten sind dagegen genau das: exotische Überraschungen, Eintrittskarten in ganz neue, reizende Geschmackswelten. Auch, wenn sich die Inhaltsstoffe erst einmal seltsam lesen. Und: Gelegentlich verschmelzen solche Brause-Erlebnisse untrennbar mit einem Land, einem Ferienrausch. Da kann es später im ungemütlichen deutschen Herbst genügen, mit geschlossenen Augen ein Glas des entsprechenden Softdrinks an die Lippen zu setzen: Schon steht man auf einer österreichischen oder tschechischen Skipiste, lässt die Geheimnisse Indiens durch die Adern fließen, atmet anatolische Luft oder hört das stille Rauschen kanadischer Wälder. Das sind dann die Momente, in denen Kultur kippen kann. Das einst Seltsame schmeckt plötzlich vertraut – und man versteht, wie extrem unser Geschmack, unser ganzes Empfinden von kulturellen Erfahrungen geprägt sind. Also: Auf, zurück in die Fremde!

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