2016 - ein Jahr geht zu Ende. Blicken Sie mit uns auf die Ereignisse zurück, die in den vergangenen zwölf Monaten Schlagzeilen machten.
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16. Januar: 13.13 Uhr setzt sich der 23. Meeraner Straßenfasching in Bewegung. Die erste Etappe ist für die 25 Narrengruppen die schwierigste: Es geht die Steile Wand mit ihren zwölf Prozent Steigung hinunter.
Bild: Andreas Kretschel19. Januar: Ausverkauftes Haus mit 5000 Fans in der Zwickauer Stadthalle. Manche haben sich schon früh am Morgen vor dem Rundbau positioniert. Denn die Chemnitzer Band Kraftklub gibt dort im Rahmen ihrer Randale-Tour ihr einziges Konzert im Osten Deutschlands. Es ist zudem das erste Mal, dass die Truppe, die ab Mitte Februar für den Rest des Jahres 2016 pausiert, in der Stadthalle auftritt. „Wir haben gute Kontakte zum Veranstalter“, verrät Monique Riemenschneider von der Marketing-Abteilung der Stadthalle das Geheimnis, wie die Jungs um Frontmann Felix Brummer nach Zwickau geholt werden konnten.
Bild: Ralph Köhler/Archiv21. Januar: „Freie Presse“ feiert den fünften Geburtstag der Baustellenampel am Knoten Kertzsch der Ortsumgehung Waldenburg. Die Spitzkehre rechts ist so schlecht geplant, dass Lkw in der Kurve aufzusetzen drohen. Ursprünglich war die Ampel zur Regelung des Verkehrs nur als Provisorium gedacht. 2017 sollen nun die Umbauplanungen beginnen.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv2. Februar: Ganz schön schwer, so ein Denkerkopf. Steinmetz Ingolf Jorra und sein Sohn Erik aus Glauchau heben nach der Reparatur die Karl-May-Büste wieder auf den Sockel des Denkmals am Neumarkt in Hohenstein-Ernstthal, der Geburtsstadt des Abenteuerschriftstellers (1842 bis 1912). Die Posse um den „Ernstthaler Nischl“ hatte zuvor die ganze Stadt und ihre
Umgebung belustigt. Anfang Januar
hatte die Polizei nämlich gemeldet, die Büste sei von Buntmetalldieben gestohlen worden. Bald war aber klar, dass der städtische Bauhof sie heruntergenommen hatte.
13. Februar: Wollen Sie nachzählen? Das sind 196 Toast-Häuschen. Keine Ahnung, wie Andrea Neumann das ihrer Tochter Sarah Lydia erklärt hat, aber dieses Objekt von Alice Musiol ist Teil der Ausstellung „Desperate Housewives? Künstlerinnen räumen auf“, die vom 13. Februar bis 8. Mai in den Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum zu sehen ist. 29 Künstlerinnen, die zwischen 1936 und 1986 geboren sind, zeigen auf, wie es um die Rollenverteilung in den heimischen vier Wänden bestellt ist. Mit Videos, Installationen, Fotografien und Gemälden entlarven sie den Platz am Herd als einen flammenden Ort der Widersprüche. Sie fragen, welchen Stellenwert die Hausarbeit einnimmt – und wer sie in Zeiten vorgeblicher Gleichberechtigung denn nun eigentlich erledigt.
Bild: Andreas Wohland/Archiv20. Februar: Toleranz verliert mit 160:3000 – so titelt die „Freie Presse“ nach dem Sternmarsch asylkritischer Gruppen und einer deutlich kleineren Gegendemonstration in Zwickau. Eine Überschrift, die harte Diskussionen am Lesertelefon und im Internet auslöst. Vor der Kundgebung, an der neben besorgten Bürgern auch ausgemachte Rechtspopulisten sowie bekannte Rechtsextreme der Region teilnehmen, schreibt eine Gruppe von Zwickauern Worte wie Menschlichkeit, Toleranz und Würde mit Kreide auf den Hauptmarkt. Sie werden eilig weggeschrubbt.
Bild: Ralph Köhler23. März: Die beiden Justizminister Sebastian Gemkow (Sachsen, CDU, im Bild rechts) und Dieter Lauinger (Thüringen, Grüne) studieren Pläne bei einem Besuch auf dem Gelände der künftigen sächsisch-thüringischen Justizvollzugsanstalt in Zwickau-Marienthal. Beide Politiker bekommen später im Jahr Probleme, aber nicht wegen des Gefängnisses: Lauinger steht wegen der Affäre um eine Prüfungsbefreiung für seinen Sohn unter Beschuss, Gemkow wegen des Selbstmordes des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr in der JVA Leipzig. Auch das Marienthaler Gefängnis, gegen das eine Bürgerinitiative kämpft, gerät in die Schlagzeilen. Zunächst wird bekannt, dass sich der Baubeginn verzögert und die Anstalt nicht vor 2020 fertig wird. Dann heißt es, die Baukosten steigen von 150 auf 171,5 Millionen Euro, da sich Anforderungen und Baupreise erhöht haben.
Bild: Ralph Köhler30. März: Ausräumen im Modehaus Wöhrl in Zwickau. Mit der Schließung der Filiale hat die Innenstadt nun nach dem Joh und dem Schocken gleich drei leerstehende Kaufhäuser. Da nützen vorerst auch die intensivierten Bemühungen um eine Belebung der City nichts. Sie münden 2016 unter anderem in die Einführung des Postens eines Stadtmanagers. Nach einer ersten kurzzeitigen Fehlbesetzung hat nun die Zwickauerin Anne Klüglich den Posten inne.
Bild: Ralph Köhler/Archiv23. April: Bei Dauerregen findet in Zwickau ein Umzug in Sachen Menschlichkeit statt. Auf dem Hauptmarkt bilden die Teilnehmer ein Herz. Vor dem Dom werden Frühlingslieder gesungen. Mit-Organisator Tino Helbig zeigt sich zufrieden: „Ein toller Erfolg, 400 Leute zu motivieren bei so einem Wetter.“ Bei einer ersten Aktion im Dezember 2015 hatten fast 800 Menschen ein Zeichen für Toleranz und Nächstenliebe gesetzt, im Dezember 2016 folgt Teil 3.
Bild: Ralph Köhler/Archiv26. April: Willi Weichel (Mitte) gewann am 26. Mai 1927 das allererste Motorradrennen auf dem späteren Sachsenring – mit seinem Seitenwagengespann...
Bild: Andreas Kretschel/Archiv...Fast 90 Jahre später hat ein Verwandter den Siegerpokal von damals in einer Garage gefunden: Mathias Weichel (rechts). Willi Weichel war sein Großonkel. Sohn Michael (l.) brachte das gute Stück zum Restaurator. Die Gravur: „Ehrenpreis der Stadtbrauerei Hohenstein-Ernstthal. 1. Badberg-Vierecks-Rennen 1927. Dem Sieger“.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv12. Mai: Der Oberlungwitzer Tüftler und Umwelttechniker Harald Leitl demonstriert dem Fotografen, wie er Wiener Würstchen heiß macht – mit Solarenergie. Leitl hatte Fürst Albert von Monaco einen Brief in drei Sprachen geschickt und angefragt, ob er mal im Hafen von Monte Carlo mit Hohlspiegeln kochen darf. Was folgte, war eine Einladung zur Energie- und Umweltmesse „Monacology 2016“, die vom 13. bis 17. Juni über die Bühne geht. Die Messe soll vor allem das Umweltbewusstsein von Kindern erhöhen. Auch nach Afrika hat Leitl solche Solarkocher schon gebracht.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv17. Mai: Der leicht schiefe Dom von Zwickau bekommt Stützen. Das hier ist nur die „Anprobe“, erst später werden die beiden Bögen für längere Zeit an dem alten Gemäuer festgemacht. Hintergrund ist die Neigung des Gotteshauses von immerhin 34 Zentimetern. Untersuchungen haben ergeben, dass sie wahrscheinlich auf Fehler im Fundament zurückzuführen ist und nicht auf den Bergbau. Daher wird der Unterbau in einer Tiefe von zwei Metern freigelegt und saniert. Damit das Bauwerk dabei nicht ins Wanken gerät, geben die Streben zusätzlichen Halt.
Bild: Ralph Köhler/Archiv29. Mai: Freudentaumel auf dem Zwickauer Hauptmarkt: Der FSV hat die Träume der Fans wahr gemacht und sich nach dem hauchdünnen Gewinn der Regionalliga Nordost auch die Qualifikation für die 3. Liga und damit die Rückkehr in den Profifußball gesichert. Die Rot-Weißen setzten sich in zwei nervenaufreibenden Aufstiegsspielen gegen die SV Elversberg (1:1/1:0) durch; nach dem Sieg im Rückspiel, das in Plauen ausgetragen worden war, feiern die Zwickauer ausgelassen vor dem Rathaus. Auf dem Balkon jubeln die Fußballer den Fans zu und zeigen ihre „Triple-T-Shirts“ – dritter sportlicher Erfolg einer perfekten Saison war die Qualifikation für den DFB-Pokal. Die erste Runde dieses Wettbewerbs wird später das Premierenspiel im neuen Stadion; gegen den Hamburger SV zieht sich der frischgebackene Drittligist beim 0:1 gut aus der Affäre. Bei der in Windeseile von Krauß Event und Partnern organisierten Aufstiegsfete am 29. Mai, der ein ebenso spontan organisiertes Public Viewing vorausgegangen war, gibt es auch einen Wermutstropfen. Übermütige Fans zünden inmitten der Menschenmenge Pyrotechnik. Es gibt einige Verletzte.
Bild: Ralph Köhler/Archiv31. Mai: Das Baugerüst in der Oberlungwitzer Martinskirche steht. In elf Metern Höhe können jetzt Fachleute Deckenschäden untersuchen. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 630.000 Euro in das Kirchenschiff gesteckt worden. Risse gibt es im Deckenputz seit Jahren. Bei den Arbeiten am Gebälk des Dachbodens waren diese aber teilweise größer geworden. Die Arbeiten an dem Gotteshaus haben schon 2010 begonnen und dauern an.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv1. Juni: Der Spielplatz nahe dem Blankenhainer Schloss kann sich wieder sehen lassen – dank Yvonne Buchwald. Der 40-Jährigen aus Rudelswalde hatte der Zustand des Geländes keine Ruhe gelassen. Kurzerhand suchte sie den Kontakt zum Ortschaftsrat und mobilisierte Helfer, die Verschönerungseinsätze leisteten. Mithilfe von rund 30 Sponsoren und der Unterstützung vieler privater Spender sowie der Stadtverwaltung Crimmitschau wurde der Spielplatz auf Vordermann gebracht und ist nun schöner als je zuvor.
Bild: T. Michel/Archiv1. Juni: Monika Gerboc – sprich: Gerboz – wird als neue Hausherrin am Zwickauer Puppentheater vorgestellt. Arbeitsbeginn ist der 1. August. Das Puppentheater gehört nun nicht mehr zum Theater Plauen-Zwickau, sondern zur stadteigenen Kultour Z. GmbH. Die gebürtige Slowakin möchte eine noch engere Beziehung zum jungen Publikum aufbauen.
Bild: Andreas Wohland/Archiv10. Juni: Die seit 2012 amtierende Weltrekordlerin im 100-Meter-Lauf in High Heels, Julia Plecher aus dem thüringischen Haselbach (rechts), ist zu Gast in der Werdauer Sachsenarena. Die 25-jährige Sportstudentin wird für die MDR-Fernsehsendung „Außenseiter – Spitzenreiter“ gefilmt. „Wir gehen der Frage nach, wie schnell man in High Heels laufen kann“, erklärt Moderatorin Madeleine Wehle (links), die sogar einen Selbstversuch unternimmt. Für Julia Plecher ist es 2016 der erste Lauf in Absatzschuhen, zumal sie kurz vor dem Abschluss ihres Studiums steht.
Bild: Thomas Michel/Archiv17. Juni: Einen Schutzengel hat der 30-jährige Fahrer dieses Autos auf dem alten Sachsenring (B 180) bei Hohenstein-Ernstthal. Wegen des nächtlichen Dauerregens und des aufgeweichten Bodens kracht eine riesige Buche auf die Straße beziehungsweise aufs Heck seines Wagens. Der Mann wird mit einer Platzwunde und Schnittverletzungen unter Schock stehend in eine Klinik gebracht. Die Feuerwehr muss vier weitere Bäume zur Sicherheit fällen.
Bild: Andreas Kretschel23. Juni: Chefin Ramona Demmler (l.) begrüßt im Tierpark Hirschfeld bei mehr als 30 Grad Celsius den achtmillionsten Besucher. Thomas und Cornelia Niedelhoff aus Zwickau-Auerbach mit ihren Enkeln Nico und Coleen dürfen sich über Gutscheine, ein Geweih und für jedes Kind eine Pfauenfeder freuen – und natürlich über die Anlage, die sich in den zurückliegenden Jahren immer weiter herausgeputzt hat. Die acht Millionen Besucher erklären sich daraus, dass der Tierpark in diesem Jahr 60 Jahre alt wurde. Zwar gibt es aus der Anfangszeit keine Aufzeichnungen über Besucher mehr, doch als das Jubiläum näher rückte, rechnete Ramona Demmler einfach sämtliche Zahlen aus ihren Unterlagen zusammen, überschlug den Rest – und war selbst überrascht von den Heerscharen, die schon in Hirschfeld Tiere bestaunt haben. Die Niedelhoffs besuchen den Park nahe der Autobahnausfahrt Zwickau-West häufig, weil es „hier einfach nie langweilig wird“.
Bild: Ralph Köhler/Archiv23. Juni: Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird aus dem Zwickauer Gewandhaus entfernt und zur Wiederinstallation in die Ausweichspielstätte Malsaal befördert oder in Depots in Marienthal zwischengelagert. Das Wahrzeichen im Zentrum muss leer sein, bevor es zur anstehenden Sanierung an die Bauleitung übergeben wird. Zur gleichen Zeit stemmt das Theaterensemble Freilichtinszenierungen in Plauen und Schönfels.
Bild: Ralph Köhler/Archiv29. Juni: Da staunen die Badegäste der Koberbachtalsperre nicht schlecht : So ein großes Polizeiaufgebot! Doch kein Grund zur Sorge. Die 50 jungen Frauen und Männer des Abschlussjahrgangs der Polizeifachschule Chemnitz proben lediglich gemeinsam mit den Rettungsschwimmern der DRK-Wasserwacht.
Bild: T. Michel/Archiv7. Juli: Voll der Stress hier! Sechs hungrige Schnäbelchen hat das Hausrotschwänzchen-Paar zu stopfen, das auf dem Balkon von Edgar Köhler im Callenberger Ortsteil Langenchursdorf sein Nest gebaut hat. Auf einen Eisenträger hat Edgar Köhlers Frau zwei Püppchen gesetzt, die dem Nachwuchs nun beim Futtern zuschauen – fast wie in einem menschlichen Kinderzimmer. Das Nest hatten die Vögel zwei Wochen vorher innerhalb eines Tages gebaut. Eine Woche lang wurden die sechs Eier ausgebrütet, dann schlüpften die Jungen. Bis die Vögel ausflogen, hatte Familienkater Tommy Balkonverbot.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv9. Juli: Ein Sinnbild unserer Gesellschaft. Zerstört die moderne Kommunikationstechnik die zwischenmenschliche Kommunikation? Karen Löwenstroms Werk, das im Lichtensteiner
Daetz-Centrum gezeigt wird, heißt „Digitale Liebeserklärung“. Gefertigt hat die Künstlerin es aus einem Stück Fichtenholz. Es ist Teil der Ausstellung „Europäischer Gestaltungspreis 2016: Vernetzt“, die im Sommer gezeigt wird.
23. Juli: Riesengaudi, aber nix für Sauberkeitsfanatiker. Mit rund 3500 Simson-Mopeds sind Teilnehmer aus Nah und Fern auf das Gelände des Zwickauer Flugplatzes gekommen. Dort findet das 14. Simson-Treffen statt. Wetterkapriolen mit starkem Regen am Samstagnachmittag sorgen dafür, dass sich das Veranstaltungsgelände in eine Schlammwüste verwandelt. Viele pfeifen auf das miese Wetter und nutzen den Schmodder auf den Wegen für Schlammrennen und -bäder in rasender Fahrt und auch so manche andere Schlammschlacht. Der Spaß steht so oder so an erster Stelle.
Bild: Andreas Wohland/Archiv28. Juli: Oldtimerfans fahren als erste auf der neuen Kirchberger Ortsumgehung. Wer glaubt, mit der geschlossenen Direktverbindung zwischen Schneeberg und A 72 wären alle Verkehrsprobleme für das Westerzgebirge gelöst, sieht sich getäuscht. So müssen noch Nacharbeiten erledigt werden, und die Kreuzung auf der Weißbacher Kuppe erweist sich bald als Unfallschwerpunkt.
Bild: Andreas Wohland/Archiv7. August: Kurz nach 23 Uhr bemerken Anwohner die Flammen im Flachbau eines Autohauses in Oberlungwitz. Insgesamt 86 Einsatzkräfte und ein Dutzend Feuerwehrfahrzeuge eilen zum Unglücksort. Seit einem Dreivierteljahr hatte das Renault-Autohaus Hübner auf die Auslagerung der Dacia-Sparte hingearbeitet und das Gebäude umgebaut und modernisiert. Doch kurz vor der Eröffnung liegt alles in Schutt und Asche. Schaden: über 3o0.000 Euro. Brandursache: ein technischer Defekt.
Bild: M. Pfeifer/Archiv15. August: Auch wenn es so aussieht, DDR-Radsportidol Täve Schur fährt mit seinen 85 Lenzen bei seinem Besuch in Meerane nicht wirklich die Steile Wand hoch, denn das hat seine Frau verboten. Einer der beliebtesten Ostsportler aller Zeiten, der in Meerane einst eine Patenbrigade hatte, dreht erstens mit dem MDR und zweitens eine Runde mit den Radlern vom Team Steile Wand sowie anderen Radpromis.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv20. August: Nichts geht mehr: Als Chartstürmer Max Giesinger am Samstagabend beim Zwickauer Stadtfest auf der Bühne steht, ist kaum ein Durchkommen durch die Masse an Feierwütigen und Fans. Bekannt ist der Musiker vor allem durch seinen Hit „80 Millionen“. Insgesamt kommen rund 150.000 Besucher zur größten Fete des Jahres in die Kreisstadt. Vier Nächte und drei Tage lang feiern Einwohner und Gäste gemeinsam. Dabei bietet das Muldeparadies jede Menge Abenteuer für die Jüngeren, aber auch an anderen Orten in der Zwickauer Innenstadt herrscht während des Stadtfestes dichtes Gedränge.
Bild: Andreas Wohland/Archiv2. September: Die Stadt Glauchau hat den Großteil der einzigartigen Sammlung der Schönburger gekauft. Die Schätze bleiben so dem Schloss Hinterglauchau erhalten. Für 1300 Objekte wurden 485.000 Euro an die Familie bezahlt. Alexander Graf von Schönburg-Glauchau schießt beim Rundgang durch die Ausstellung Handy-Fotos.
Bild: Andreas Kretschel/Archiv9. September: Ein Team der BBC hat’s gewagt, sich im Trabi von London nach Zwickau aufzumachen – ein außergewöhnliches Erlebnis für die Journalisten, Getriebeschaden inklusive. Am Ziel treffen sie Renate Lang, die Witwe des Trabant-Mitkonstrukteurs Werner Lang. Vier Tage zuvor hatte sich das Team in London in einen Trabi gequetscht – und war bis Weimar gekommen. Das Cabrio auf dem Bild stellte das Horchmuseum zur Verfügung.
Bild: Ralph Köhler/Archiv29.September: Mit einem traurig dreinblickenden Smiley machen die 303 Mädchen und Jungen, die an der Diesterwegoberschule in Werdau-West lernen, auf den Lehrermangel an sächsischen Schulen aufmerksam. Und unterstützen damit eine landesweite Protestaktion vor dem Dresdner Landtag, zu der unter anderem Schüler des Julius-Motteler-Gymnasiums aus Crimmitschau gefahren sind. Auch Schüler in Hohenstein-Ernstthal bilden solch einen Smiley.
Bild: Thomas Michel/Archiv6. Oktober: Thomas Graupner von der „Alten Glaserei“ aus Ruppertsgrün setzt in der Werdauer Friedhofskapelle in der Decke der großen Halle die 30 neuen Glasscheiben ein. Tags zuvor waren sie in der Werkstatt zurechtgeschnitten worden. Parallel dazu bringen Mitarbeiter des Unternehmens an anderen Stellen der Kapelle die sanierten Bleiglasfenster an. Die Teilsanierung des 110 Jahre alten Gebäudes, das architektonisch zu den schönsten seiner Art in Deutschland gehört, erstreckt sich über einen Großteil dieses Jahres.
Bild: Thomas Michel/Archiv8. Oktober: Die Crimmitschauer Design-Teppich-Manufaktur, die 2017 ihr 65-jähriges Bestehen feiern wird, gehört zu den gefragtesten Adressen der Theater in Europa. Die Bühnenbildner renommierter Häuser lassen hier Bühnenausstattung produzieren. Die kleine Firma hat sich auf die Herstellung von Bühnenrasen spezialisiert. Zu den Auftraggebern gehört die Opera du Rhin im französischen Straßburg. Sie ließ unter anderem Jute-Rasen für die Inszenierung des „Werthers“ produzieren.
Bild: Opera du Rhin13. Oktober: Nach anderthalb Jahren kehrt „Julchen“ wieder in den heimatlichen Lokschuppen nach Glauchau zurück und wird von den Mitgliedern der Interessengemeinschaft „Traditionslok 58 3047“ freudig am Bahnhof begrüßt. Die vereinseigene Dampflok, Baujahr 1959, musste zur Hauptuntersuchung nach Meiningen. Der Spaß kostete rund 500.000 Euro, weil umfangreiche Arbeiten an Kessel und Fahrwerk nötig waren. Die Rücküberführung stellt eine Besonderheit für Eisenbahnfans dar: Mit der Dampflok 35 1019 des Lausitzer Dampflok Clubs ist eine zweite Lok des gleichen Typs mit am Zug angehängt.
Bild: Wiegand Sturm/Archiv14. Oktober: In St. Egidien produziert die
Sanitärtechnik-Firma Geberit WC-Halterungen, die 400 Kilogramm tragen sollen. Klar, dass Geschäftsführer Thomas Schweikart kein Problem hat, die Stabilität zu demonstrieren. 360 Mitarbeiter arbeiten am Standort. 2,5 Millionen Halterungen werden jährlich mit Sattelschleppern auf Baustellen gefahren.
27. Oktober: Die erste Sitzung des Zwickauer Stadtrates unter verschärften Regeln für Gäste und mit mehr Sicherheitspersonal geht ohne Zwischenfälle über die Bühne. Nach Tumulten auf der Zuschauertribüne in der Septembersitzung und Provokationen durch Störer hatten sich alle Fraktionen für die Einführung einer Besucherordnung ausgesprochen. In anderen Kommunen gilt so etwas schon länger.
Bild: A. Kretschel/Archiv3. November: Ins Crimmitschauer Theater kommen immer wieder die ganz Großen der vergangenen Jahrzehnte. Diesmal ist es Manfred Mann mit seiner Earth Band, der im restlos ausverkauften Musentempel der Pleißestadt nicht nur alle bekannten Hits aus den 45 Jahren Bandgeschichte, sondern auch aktuellere Songs spielt. Zuvor hatten bereits Heinz Rudolf Kunze sowie die kanadische Band Saga ihre Visitenkarte abgegeben. Am 7. Februar 2017 kommt Wishbone Ash.
Bild: Thomas Michel/Archiv6. November: Die Künstlergruppe „Sternendekorateure“ hat Gedenkbänke am Zwickauer Schumannplatz aufgestellt. Sie stehen für die Mordopfer des jahrelang hier wohnhaften NSU-Trios. Doch der Ort der Erinnerung, von dem trotz der einfachen Mittel eine überraschende Eindringlichkeit ausgeht, wird postwendend geschändet. Zunächst verüben Unbekannte einen Farbanschlag auf die Bänke und beschädigen eine von ihnen. Dann werden zwei der Bänke gestohlen. Am 10. November findet deshalb ein „Gedenk-Späti“ auf dem Platz statt.
Bild: Ralph Köhler/Archiv15. Dezember: Beinahe wäre das hier ein historisches Bild geworden: eine Straßenbahn am Zwickauer Hauptbahnhof. Denn ein Großteil des Stadtrates, allen voran die Linke-Fraktion, hatte das Aus der Linie aus Kostengründen und den Abschied vom Projekt der Querverbindung zur Werdauer Straße im Sinn. Nach wochenlangem Hickhack folgen die Räte in einer Sondersitzung mit 27 zu 18 Stimmen einem Kompromissantrag der Fraktionen CDU, SPD und BfZ/Grüne. Dieser sieht vor, die Tram-Haltestelle näher an den Hauptbahnhof heranzubringen, den Bahnhofsvorplatz zu sanieren und dort neue Gleise zu verlegen. Über die millionenteure Verbindung zwischen Bahnhof und Werdauer Straße soll erst im zweiten Halbjahr 2018 entschieden werden.
Bild: R. Köhler/Archiv18. Dezember: Das neue Stadion Zwickau hat seine erste Halbserie in der 3. Fußball-Liga mit Bravour überstanden; Gästetrainer Ilia Gruev vom MSV Duisburg lobt nach dem letzten Spiel die Arena über den grünen Klee: „Ein Kompliment an Zwickau für das, was wir hier an Bedingungen gesehen haben. Und auch der Platz war top.“ Die Hoffnung auf den Klassenerhalt der Rot-Weißen lebt nach dem 1:1 gegen den Spitzenreiter weiter. Der FSV zeigt ein engagiertes Spiel und hätte den Sieg verdient gehabt, aber mehr als ein Tor von Ronny König, hier im Duell mit Duisburgs Keeper Mark Flekken, gelingt trotz klarem Chancenvorteil nicht. Doch der Auftritt der Zwickauer macht Hoffnung für die Rückrunde.
Bild: Frank Kruczynski2016 - ein Jahr geht zu Ende. Blicken Sie mit uns auf die Ereignisse zurück, die in den vergangenen zwölf Monaten Schlagzeilen machten.