Wer ist das Volk?

Das Alter der beiden ist kein Argument. Es sei denn, man will grundsätzlich gegen alles vorgehen, was einem nicht schmeckt. Dann sucht man immer das vermeintliche Totschlagargument, um dem anderen nicht zuhören zu müssen. Das müssen einige hier im Forum wie auch in der Politik wohl noch lernen.

In meinen Augen sind die zwei Jugendlichen, die sich Gedanken über ihre und unsere Zukunft machen und dabei auch fair und anständig miteinander umgehen, jedenfalls eher ein Vorbild. Und sie sind mir viel lieber, als Leute die sich schon so fest in ihrem Ideologiebunker verschnanzt haben, dass sie für Argumente gar nicht mehr zugänglich sind. Auch davon gibt es leider genug. Diese "Bunkerbewohner" sind es nämlich, die leider allzu oft zu ideologischen Brandstiftern werden. Das gilt für beide extremen Seiten der politischen Lager.

Die Aussage bzgl. des nicht vorhandenen Abiturs, bedient wohl leider wieder mal Vorurteile. Das ist der echte Schwachpunkt, in der sonst sehr ausgewogenen Darstellung des Artikels.
Aber weder das Vorhandensein eines Abiturs noch dessen Fehlen macht einen Menschen "besser oder schlechter" - soweit man in solchen Kategorien überhaupt denken kann/sollte. Es gibt hier wie da, Menschen mit gesundem Menschenverstand und Traumtänzer. Es sollte sich keiner zu einer Elite zählen, egal welche Ausbildung - egal welche politische Überzeugung, egal welche Religion, egal welche ethnische Herkunft.

"Es seien viele Leute da gewesen, die höchstens eine Ausbildung gemacht haben, nicht die hellsten".

Aha, Leute ohne Abitur haben sich also mit ihrer Meinung zurückzuhalten und zu akzeptieren, was halbfertige Schlauberger schon zu wissen glauben. Ein ziemlich überhebliches elitäres Denken kommt da zu Vorschein. Welche großartigen eigenen Leistungen geben denn den Anlass zu dieser Überheblichkeit?

Gesunder Menschenverstand entsteht nicht unbedingt im Gymnasium, wie man leider oft beobachten kann.

Wie werden/wurden denn eigentlich diese Jugendlichen damals/heute geschult in Hinsicht auf den Staat ?

Wir hatten die ´Staatsbürger-kunde`...
Hatte/hat man in Deutschland ´Deutschland-kunde`...?
Oder vielleicht ´Demokratie-kunde`...

Ich hatte da schon einmal geguckt :
Da gibt es Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/ Wirtschaft

Ist das vielleicht identisch ?

@Soundnichtanders: wenn es nur fehlerhafte Denkweise wäre, aber in den Hochschulen, ich verallgemeinere bewusst, wird "Links-Grüne" Indoktrination betrieben, sie merken`s nur noch nicht. Da wird bei Stellungnahmen die Grundsatzfrage gestellt, und wer sich abweichend vom Mainstream verhält, hat Nachteile in seiner Perspektive zu erwarten. Ein Prof. Hessenkemper scheint eine rühmliche Ausnahme in diesem Lehrbetrieb zu sein. Da wird stigmatisiert und diffamiert. Meinungsfreiheit, das angeblich hohe Gut wird mit Füssen getreten. Aber wenn auf extrem linker Seite "Deutschland verrecke" ohne Widerspruch gerufen werden kann, dann weiß man wie es um einen kulturvollen Diskurs steht. Das Erschreckende ist, das die Grundsatzfrage in den Diktaturen DDR und Drittes Reich ähnlich bemüht wurde

Ja dieses Thema spaltet die Gesellschaft zusehends. Das zieht sich sogar durch Familien und langjährige Freundschaften. Das kann man überall beobachten!

Die wenigen Kontake die ich bisher mit Flüchtlingen hatte waren alle positiv - die waren freundlich, zuvorkommend und dankbar. Wer die Leute sind, ob es alles liberal eingestellte Menschen sind, die sich nach Freiheit und Sicherheit in einem säkularen Staat sehnen, ob sie hier alle möglichst schnell Deutsch und einen beruf erlernen möchte, ob es harte Salafisten sind die hier die Scharia einführen wollen, ob es Berufskriminelle sind, Menschen die aus Not handeln oder ob sich 99% an alle Gesetze halten und unsere Rechtsordnung akzeptieren - ich weiß es nicht, ich kenne sie nicht. Das ändert nichts daran, dass wir nicht mehr als 1 Million Menschen pro Jahr, nächstes Jahr wahrscheinlich noch mehr, unkontrolliert ins Land strömen lassen und mit 70% Männern eine demographische Bombe in die Mitte der Alterspyramide setzen können .

Nun ja, der Befürworter ist jung und kann in seiner Denkweise Fehler haben. Sehen wir es ihm nach.

Erstmal Kompliment an die beiden , dass sie es schaffen , sich ihren Freiraum in ihrer Meinungsäußerung zu erhalten. Der Artikel erklärt ganz gut , wie es wahrscheinlich mittlerweile in jedem Haushalt oder Freundeskreis aussieht . Es finden klare Distanzierungen statt , ja sogar langjährige Freundschaften zerbrechen an diesem Thema ! So sieht's aus . Und daran sind nicht nur unsere Politiker Schuld , sondern auch die Medien ! Eine Sache jedoch ist mir gehörig in die Nase gefahren . Artikelstelle : " Es seien viele Leute da gewesen , die höchstens eine Ausbildung gemacht haben , nicht die hellsten " Was soll dass? Diese Abkanzelung der arbeitenden Zunft ist das Letzte . Ich habe auch Abitur und habe NUR einen med. Lehrberuf und arbeite jeden Tag mit meinen Händen und stehe mir die Beine in den Bauch . Ein Maurer oder Dachdecker erhält von mir den höchsten Respekt ,denn er setzt um, was ein Architekt in seinem warmen Büro und seinem bequemen Bürostuhl entwirft , also nicht ganz so arrogant ! Das sagt Dir lieber Chris eine Mama , von einer 15jährigen Tochter !Und noch was , ein Bauchgefühl was mir sagt was Unrecht ist, ist mir zehnmal lieber ,als von einem Studierten mit Zahlen und Statistiken zugelabert zu werden ! Das Volk hatte schon immer Macht !

Einen so guten Artikel, der so viele Aspekte - und bestens differenziert - darstellt habe ich lange nicht gelesen. Danke!
Auch die rasche Berichterstattung von der gestrigen Demos in Freiberg und die Vermittlung per neuester News-App ist toll.
Ich finde "die Presse" nimmt ihre Verantwortung zur Information und zum Schutz vor weiterer Polarisierung gut wahr.
Auch dafür Dank!
Jeder sollte sich genau überlegen, was seine Sprache und Worte wirklich nützen und was sie langfristig für Schaden anrichten kann - bei Demos aber auch im kleinen Bekanntenkreis.

Die beiden 17-jährigen machen auf mich einen weitaus reiferen Eindruck als so manche Kommentatoren hier. Da kann man ja noch auf die Zukunft hoffen, wenn die Jugend kompromiss- und dialogfähiger ist als die "Alten".

@vitaminC: "Kennt er die deutsche Kulur oder hasst er Deutschland?" - Sie denken vielleicht, Sie würden Deutschland kennen, ihr Meinungsspektrum besteht jedenfalls nur aus schwarz und weiß. Und das allein zeigt schon ihre geistige Unreife, ganz egal wie alt Sie sind. Für Sie unvorstellbar, aber man kann sein Land lieben und trotzdem Flüchtlingen helfen wollen.

nicht die Asylkrise hat das Land gespalten, sondern Politiker und Minister, die jene, die sich erlaubten, an der von ihnen verordneten Willkommenskultur zu zweifeln und ebenso sich erlaubten, über nachteilige Folgen zu sprechen, diskreditierten und beschimpften, wohlwollend begleitet von medialer Hofberichterstattung, siehe Artikel gestern in der FAZ. Dieser Riss wird schwer wieder zu kitten sein, ich fürchte, er wird tiefer werden, je mehr die nachteiligen Folgen des Willkommenswahns offenbar werden.

Ein wirklich sehr guter Artikel, der versucht zu differenzieren- ein lobenswerter und gelungener Versuch!

DDR-2015, ein 17-Jähriger will uns beibringen welche Leute hier zu wohnen haben. Kennt er die deutsche Kulur oder hasst er Deutschland?

Wie lange wollen unsere ferngesteurten Medien noch die Fresse halten, leben wir wieder in der Deutschen Demokatischen Republik?

Wir sind dass Pack, und nicht die Illegalen Muselmänner.

Das Volk sind wir alle. Das schließt auch die Extreme mit ein - sowohl die rechtsextreme NPD als auch die andere Seite wie die MLPD. Das Volk ist nicht homogen, war es nicht, wird es hoffentlich nie sein. Eine offene Gesellschaft braucht die Gegensätze, den offenen, konstruktiven Streit um Lösungen.