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Gutti und Mutti

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Von Zeit zu Zeit fragt man sich, was unsere Putzobersten tun müssen, um vom Volk gebliebt zu werden. Wer einen Blick auf das letzte Politbarometer des ZDF wirft, dem kann schon mal ganz anders werden. Einerseits schafft es dort mit Angela Merkel eine wieder verheiratete Protestantin aus dem Osten immerhin auf Platz vier der beliebtesten Politiker, andererseits muss man, um noch mehr Ansehen zu genießen, schon sieben Kinder erziehen (Ursula von der Leyen), seiner Frau eine Niere gespendet haben (Frank-Walter Steinmeier) oder aber adlig und mit einer geborenen von Hering, ähm, von Bismarck verheiratet sein wie der Verteidigungsminister, um die Kanzlerin hinter sich zu lassen.


Machen wir uns nichts vor: Karl-Theodor zu Guttenberg macht der Regierungschefin derzeit ziemlich viel vor. Keiner ist smarter als der Freiherr aus Franken. Es läuft - nicht nur ums Haar herum - wie geschmiert für den Zögling vom Seehofer-Horst. Der Mann drückt auf die Tube - auch im Internet. Wer eine Ahnung davon bekommen will, warum "Gutti" beliebter ist als "Mutti", sollte einen Blick auf die Webseiten der beiden werfen. Während die Seite von Angela Merkel vor allem eines feiert - nämlich sie selbst - stilisieren Guttenbergs Berater den Minister zum Menschenfischer. Da sieht man den Christsozialen unter Müttern, Auszubildenden, Landwirten und ehrenamtlich Engagierten - kurzum: nah bei den Menschen, so dass sich vermutlich nicht nur die Jüngeren sagen "Gutti ist geil".


Gemessen daran ist die Webseite der CDU-Chefin allenfalls nett, wirkt aber wie eine Fotostrecke für Fönfrisuren. Bilder mit Merkel unter Menschen? Gibt es, doch man muss suchen. Und unfreiwillig komisch wird es, wenn Nutzer unter dem Link "Aktiv unterstützen" zum Spenden veranlasst werden. Früher bedeutete aktive Unterstützung noch, Parteimitglied zu werden.


Wenigstens drischt die Kanzlerin nicht so hohle Phrasen wie ihr bayerischer Untergebener. Der erklärt auf seiner Webseite allen Ernstes: "Nur wenn die Generationen zusammenhalten, funktioniert unser Miteinander". Aaaah ja! Schade, dass man beim Freiherrn vergeblich nach einer Schaltfläche "Aktiv unterstützen" sucht. Man könnte ihm glatt etwas Besonderes zukommen lassen: einen Gut(ti)schein für ein Rhetorikseminar.

www.zuguttenberg.de

www.angela-merkel.de


Von Ronny Strobel



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