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Smarte Geldbörse

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Amerikaner pflegen gemeinhin einen lockeren Umgang mit Geld. Haben sie welches, geben sie es mit vollen Händen aus. Haben sie keines, tun sie es trotzdem. Man lebt gern auf großem Fuß, selbst wenn der Fuß in einem stinkenden Häufchen Elend namens Schulden steckt. Zuletzt gab der Durchschnitts-Ami gut zwölf Prozent seines Einkommens aus, um Konsumentenkredite zu tilgen.

Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) jetzt ein Konzept für eine digitale Geldbörse entwickelt haben, das die Amerikaner zu einem bewussterem Umgang mit den Finanzen anhalten soll. Das Portmonee der Zukunft ist mit Sensoren und weiteren Bauteilen ausgestattet, die signalisieren, ob man ein flüssiger (Geld)-Börsen-Hai ist oder arm wie eine Kirchenmaus. Über die Bluetooth-Schnittstelle besteht eine Verbindung zum Handy, mit dem sein Besitzer Zugang zum Bankkonto hat. Geht Geld vom Konto ab, wird die Transaktion via Handy an die Geldbörse weitergegeben: Sie vibriert. Mehr noch: Ist das Konto üppig gefüllt, plustert sich die Börse auf und ihr Besitzer kann auf dicke Hose machen. Nähert sich der Kontostand indes einem persönlich gewählten Limit, schrumpft die Börse und lässt sich bei jeder weiteren Ausgabe immer schwerer öffnen.

Derzeit gibt es lediglich Prototypen für jede einzelne der drei Funktionen. Die MIT-Forscher arbeiten daran, die Mechanismen in einem kreditkartengroßen Modell zu vereinen. Einmal auf dem Markt, dürfte das Bezahlen für Menschen, die gewöhnlich zu viel ausgeben, in Zukunft zu einer wahren Demütigung werden - wenn einen selbst schon das eigene Portmonee nicht mehr ranlässt. Es wird der Moment sein, an dem Betroffene an der Kasse vor lauter Wut die Entscheidung verfluchen, so einen smarten Geldbeutel erworben zu haben. Das nennt man dann wohl Börsen-Krach.

 

Von Ronny Strobel

http://eco.media.mit.edu/static/proverbialwallets/index.html

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