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Gefährliche Tierchen

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"Duerfen wir unser Zelt bei ihnen aufstellen?" frage ich den sympatischen Farmer in seinen Anfang-Sechzigern. Kurze Zeit spaeter laeuft er in Socken voran ueber die Farm, will sogar seine Schafe in eine andere Weide bringen, damit wir unser Zelt aufstellen koennen. Am Ende campieren wir im Garten hinter dem vornehmen Farmhaus. Wir werden eingeladen, im Kreise der Familie unter dem Weihnachtsbaum Plaetzchen zu vertilgen. Es ist der 28.12. - aber fuer uns nicht zu spaet, Weihnachten nachzuholen. Wir sind unheimlich dankbar, fuer diese Einladung.

So langsam bekommen wir also einen Einblick ins Leben der Kiwis. Sie sind raue, herzliche und teilweise recht schraege Typen, die gern Schafe schweren, Fisch und Pommes essen und ihr Neuseeland ueber alles lieben. Nach ueber einem Monat hier, stellt sich Reisealltag ein: der allmorgendliche Blick aus dem Zelt bestimmt meist das Stimmungbarometer. Sonne oder Regen? Meist ueberwiegt das Erstere... Nach reichaltigem Fruehstueck aus Muesli, Milchpulver und Banane gehts ab auf den Drahtesel - meist sind 30-40 Kilometer bis zum Mittag drin. Das Terrain ist weiterhin anspruchsvoll und selbst gestandene Touren-Radler sind von den Huegeln beeindruckt. Nach Wraps mit Kaese und Co zum Mittag sowie einigem Stretching gehts auf zur zweiten Runde - so lang, bis eine Raststaette oder sonst ein Grasflecken fuers Zelt in Sicht kommt. Mittlerweile liegt unser Tagesschnitt bei 60-80km!

Den Vormittag des 31.12. nutzen wir zu einem beeindruckenden Besuch: das Te Papa Museum in Wellington beschaeftigt sich mit allem, was sehenswert ist. Es hat z.B. das einzigste weltweite Exemplar eines praeparierten Riesenkraken. "Tintenfischringe, so gross wie Traktorreifen" haetten daraus werden koennen, schreibt das Museum. Es gibt Maorigeschichte, Tierwelt, einfach alles - in phantastischer Aufmachung. Und kostenlos... In Wellington geht der Jahreswechsel unspaektakulaer einher: nicht eine Rakete wird gezuendet. Wir feiern mit Richi und Katja aus der Schweiz, die ebenfalls mit dem Radl unterwegs sind und die wir immer wieder treffen werden. Wir blicken zurueck auf ein bewegtes Jahr. Eine Zeit des Wandels und der Veraenderung...

Nachdem wir die Faehre am Neujahrsmorgen zur Suedinsel genommen haben, steht eine neues Kapitel ins Haus: tolle Szenerie der Suedinsel. Wir radlen entlang tuerkisblauer Meeresbuchten, goldener Sandstrand rahmt das Paradies ein. Meist ist alles ueberfuellt - es sind Sommerferien und so ziemlich jeder Neuseelaender ist unterwegs. Mit dem Rad koennen wir nicht zu grosse Umwege nehemen, um dem Getuemmel zu entkommen. Trotzdem ist es sehenswert. Wir werden auch Zeuge der Myriaden von Sandflies (Fliegen in Obstfliegengroesse), die uns schier auffressen am Abend und wochenlang juckende Stiche hinterlassen. Neuseeland hat doch gefaehrliche Tiere...

Nach vier langen Etappen, voller Anstiege, queren wir die noerdlichen Auslaeufer der neuseelaendischen Alpen und erreichen die Westkueste am 9.1.2011. Wir sind reisemuede und ausgelaugt. "Nur noch nach hause" ist das, was wir gerade am liebsten haetten... Doch es geht weiter. Wir sind nun auf dem Weg nach Sueden - ins Land der Gletscher, wilden Kueste und Regenwald...

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