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Domino 2.0
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Das gute alte Domino gehört nicht gerade zu jener Art von Zeitvertreib, der einem im Familien- oder Freundeskreis einen quietschvergnügten Spieleabend garantiert. Flache, bepunktete Steinchen nach einem bestimmten Ordnungsprinzip aneinanderzulegen, das mag vor vielen hundert Jahren vielleicht jene asiatischen Mönche entzückt haben, auf die das Spiel angeblich zurückgeht. Aber heutzutage vermag Domino eigentlich nur noch als Kettenreaktion millionenfach ineinanderfallender Klötzer zu unterhalten, aus denen zuvor über Tage hinweg bizarre Bauwerke errichtet wurden.
Vielleicht hat die US-amerikanische Firma "sifteo" nun den Stein der Weisen gefunden, indem sie das Spielprinzip des Domino in die Moderne hinübergerettet hat. Unter dem schlichten Namen "Cubes" bringt das Unternehmen in Kürze das Domino 2.0 auf den Markt. Es handelt sich um anderthalb Zoll breite, mit einem Display ausgestattete Quader, die wie beim Original nach einem bestimmten Prinzip aneinandergelegt werden müssen. Der Reiz besteht in der Vielfalt der Varianten - einmal zeigen die "Cubes" Buchstaben, die wie beim Scrabble zu Wörtern zusammengestellt werden müssen, ein anderes Mal wiederum müssen Spieler die Quader so aneinander legen, dass sie einen Pfad bilden, der einem Monster den Weg ins Ziel erschließt. Selbst eine Spielart von Tetris gibt es.
Möglich ist all dies, weil die Mini-Bildschirme auf den Quadern beliebige Motive anzeigen können sowie Bewegungen und ihre Lage im Raum erfassen. Wer also künftig behauptet, er drehe jeden Stein um, ist kein Lügner, sondern hat das Spielprinzip von "Cubes" begriffen. Und an Spielen besteht kein Mangel. Denn die Steine sind via Funknetz mit einem Rechner und einer Software verbunden, über die ständig neue Varianten bereitgestellt werden - unersättliche Zeitgenossen können sogar im Internet weitere Spiele herunterladen.
Ganz billig ist das Vergnügen freilich nicht. 150 Dollar soll ein aus drei "Cubes" bestehendes Set samt Software und Ladegerät kosten. Kein Schnäppchen, aber gemessen am Preis einer Spielkonsole auch kein Luxusgut. Ein Umstand, den Eltern vielleicht bedenken sollten, wenn der Nachwuchs sie bekniet, die "Cubes" zu kaufen. Sonst werden sie von ihren Kindern noch abgekanzelt - als Klotz-Brocken.
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