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Von Gegenwind und alten Bekannten

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Die vergangenen 14 Tage unserer Reise beinhalten typische Radlergeschichten: wir koennen berichten von Gegenwind, sonnigen Bergen, von steilen Schluchten, Regenwald und Wasserfaellen. Von Bergen, die in ihrer Steilheit alles bisher da gewesene in den Schatten der prallen Mittagshitze stellen. Von toten Possums und Igeln auf der Strasse. Und von der 2500km-Marke, die geknackt ist.

Um von vorn zu beginnen: unser weiterer Weg ging zum UNESCO Welnaturerbe: Franz Josef und Fox Gletscher, die sich an Neuseelands Suedinsel im Westen bis auf 200m ueber dem Meeresspiel nach unten schlaengeln. Wir haben Glueck und die Sonne lacht, als wir den einstuendigen Marsch zum Franz Josef Gletscher unternehmen. Die Gletschermasse hier waechst weiterhin durch die hohen Niederschlagsmengen (6000mm), die in dieser Gegend jaehrlich fallen. Der Gletscher ist umgeben von Regenwald - ein aussergewoehnlicher Anblick.

In stroemenden Regen fahren wir die letzten 100km entlang der Westkueste - kein Bergpanorama ist zu sehen. Von Haast aus ueberqueren wir am 20.1. die Suedauslaeufer der Neuseelaendischen Alpen - was in einem brutal steilen Pass einhergeht. Der Gegenwind laesst sogar das Schieben zur Tortur werden. Und doch werden wir belohnt: mit Sonne und traumhafter Berg-Seen-kulisse im Inland um den Ort Wanaka. Einmal wieder werden wir an schweizer Landschaft erinnert - das mag auch daran liegen, dass wir bereits zum 6. Mal auf die Radfahrer Richi und Katja aus Luzern treffen...

Als wir in der Touristenhochburg Queenstown eintreffen (24.1.), kaufen wir Essen fuer 6 Tage ein und fahren schwer beladen los. Unser Plan ist, an das Ende des See Wakatipu bei Queenstown zu fahren und dort einige Tage zu wandern. Das Hoehenprofil ist... steil. Es ist das haerteste Stueck Strasse, was uns je unter die Raeder gekommen ist - selbst mit unserem neuen ?Grossmuttergang? (einem kleinerem Ritzel vorn). Auf halben Weg schlaegt das Wetter um: stuermischer Gegenwind, in der Ferne: Regen. Wir drehen um. Voellig entkraeftet kommen wir zurueck in die Stadt.

Froehlich schwatzend laufen wir zwei Deutsch-Canadiern in die Arme, die wir schon zwei Mal auf ihren Raedern auf der Suedinsel getroffen haben. Hans und Christine sind 1984 nach Canada ausgewandert - ohne ein Wort Englisch sprechen zu koennen. Jahre spaeter eroeffnen sie eine erfolgreiche Lodge in der Wildnis des Yukon... Wir koennten wohl naechtelang mit den beiden Koellnern reden... Viele Probleme auf ihrer Radreise hier haben ihrer postiven Lebenseinstellung keinen Einhalt geboten. Eine tolle Begegnung mit den beiden und eine Einladung nach Canada...

Wir stehen nun vor den Toren des Otago Railtrail. An einer stillgelegten Eisenbahnstrecke wurde ein Radweg eingerichtet, der sich 200km durch die Zentral-Suedinsel i.R. Dunedin an der Ostkueste erstreckt. Wir freuen uns vor allem, dass es dort keine Autos gibt! Der Verkehr in Neuseeland ist halsbrecherischer, als in allen Laendern die wir bisher bereist haben. Oft ueberholen uns Autos und LKW bei Gegenverkehr auf engsten Strassen, verfehlen uns um haaresbreite... Somit wird der Radweg eine willkommene Abwechslung werden! Danach werden wir nach Invercargill fahren und auch zum suedlichsten Punkt Neuseelands...

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