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Quizfrage: Was ist IPv6? Wenn Ihre Antwort lautet, es handele sich um ein neues Automodell mit V6-Motor, dann sind Sie auf dem Holzweg. Wenn Sie denken, es sei ein Code für "Italiens Premierminister verlangt Sex", dann sind Sie ein schlimmer Finger. Und wenn Sie glauben, es beschreibt das Geräusch, wie wenn jemand gleichzeitig aufstößt, sich verschluckt und dabei auch noch niest, es aber unterdrücken will - also ein lautmalerisches "ippvsxx" - dann ist Ihnen überhaupt nicht mehr zu helfen.
 
Nein, IPv6 ist nichts von all dem. IPv6 ist die Zukunft. Die Gegenwart ist IPv4 - es steht für Internetprotokoll Version 4 - und sein Ende ist absehbar. Das Protokoll regelt den Datenaustausch im Netz, indem jedem Rechner eine Adresse zugewiesen wird, über die er mit anderen Rechnern kommunizieren kann. Als man das Protokoll vor 30 Jahren schuf, dachte man nicht im Ernst daran, dass die maximal mögliche Zahl von 4,3 Milliarden Adressen so schnell ausgeschöpft sein würde.
 
Das ist nun der Fall. Das Internet ist voll. Schlimmer: Es ist hackedicht. Experten sprechen schon von "IPocalypse". Auf etlichen Webseiten laufen Countdowns, wann die letzte IPv4-Adresse vergeben sein wird. Mal ist von Frühjahr die Rede, mal von Herbst. Droht danach der Kollaps, weil mehr Computer, Smartphones, Spielkonsolen und andere Geräte ins Internet drängen, als Adressen für sie bereitstehen? Tatsächlich ist mancher Anbieter von Internetzugängen ins Schwitzen gekommen, um der wachsenden Nachfrage nach neuen Adressen gerecht zu werden. Genug Zeit dazu war eigentlich. Denn die Zukunft, also IPv6, ist bereits 15 Jahre alt, wurde im Dezember 1995 geschaffen. Kenner erwarten, dass beide Protokolle noch zehn Jahre lang parallel genutzt werden, damit internetfähige Geräte ins Web können.
 
Wie gut indes der neue Standard funktioniert, wird sich am 8. Juni zeigen, dem "World IPv6 Day". Dann beginnt ein 24-stündiger Probelauf, an dem Unternehmen wie Google über das neue Protokoll erreichbar sein wollen. Ein Startschuss ins neue Zeitalter. Denn bisher liegt die Zahl der IPv6-Verbindungen weltweit nur im Promillebereich. Doch was die Zukunft auch bringt: Ein Adressmangel dürfte so schnell nicht aufkommen. Schließlich können mit IPv6 immerhin 2^128 - also 340 Sextillionen - Adressen vergeben werden. Eine Menge, die angeblich ausreicht, um für jeden Quadratmillimeter der Erdoberfläche mindestens 6,65 * 10^17 IP-Adressen bereitzustellen. Das sollte für die nächsten 30 Jahre reichen.

Von Ronny Strobel

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