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Orange(n)-Saft

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Was nennt sich Orange, ist aber außen weiß und innen grün? Nein, es handelt sich weder um die Frisur von Claudia Roth, wenn sie mal zwölf Wochen lang keine Haare gefärbt hat, noch um einen sauren Apfelring-Fruchtgummi mit Identitätskrise. Des Rätsels Lösung lautet: ein tragbares Ladegerät. Ein solches hat der Hersteller Joos auf den Markt gebracht und ihm den fehlfarbigen Namen "Orange" gegeben. Das "Orange" sieht ein wenig aus wie ein I-Pad mit Cerankochfeld, bei dem es sich aber in Wirklichkeit um ein in weißen Kunststoff eingefasstes Solarmodul handelt. Es verleiht dem "Orange" gewissermaßen sein grünes Wesen. Denn dank Sonnenenergie lassen sich mit dem Gerät ganz ohne Steckdose Handys, MP3-Player, Netbooks und andere mobiles Beiwerk aufladen. Ganz ohne Treibhauseffekt und Cäsium 134 in der Luft.

Wer einst in Kalkar, Gorleben und Wackersdorf noch forderte "No Atomstrom in my wohnhome", der kann nun 30 Jahre später behaupten, nicht nur Sonne im Herzen zu tragen, sondern auch in seinem I-Phone, sofern er es mit dem "Orange" auflädt. Denn das Kernelement besteht in diesem Fall einmal nicht aus Plutonium, sondern aus Silizium und ist selbst unter widrigen Bedingungen einsetzbar - Spritzwasser macht dem "Orange" ebenso wenig aus wie eine Temperatur von 25 Grad unter oder 65 Grad über Null.
Gleichwohl braucht der Besitzer des Geräts nicht nur ein grünes Gewissen und 140 Dollar, um daran seine Freude zu haben, sondern auch noch etwas anderes: Geduld. Immerhin kann es bis zu zwölf Stunden dauern, ehe das gewünschte Gerät wieder genügend Saft hat. In diesem Fall "Orange"-Saft. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass der Lademeister sein Lebensende nach 1000 Ladezyklen erreicht. Dann teilt das "Orange" das gleiche Schicksal wie so manche dank Sonnenenergie gereifte Apfelsine: ab in die Presse.

www.solarjoos.com

Von Ronny Strobel

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