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Peru - Wueste und Hochland

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Unser Plan, die recht warme und recht gefaehrliche Kueste zu meiden und stattdessen durch die Berge zu fahren, scheitert mal wieder am Krank-Sein. Wir muessen den Bus ueber die Kuestenstadt Trujillo nehmen, was uns gar nicht behagt. Vor der Abfahrt wird jeder gefilmt und anschliessend bekommen wir 6 Stunden krasse Landschaftswechsel geboten: von den Zuckerhutbergen der Anden winden wir uns hinab an Perus Küste, die zur trockensten der Welt gehoert. Riesige Sandduenen umgeben die schaebigen Doerfer. Kein Wunder, dass einige Leute dieser Doerfer sich auf Ueberfaelle spezialisiert haben. Es ist schwer sich vorzustellen, von was die Menschen hier leben.

Wir kommen nur ins lebendige und Verkehrschaos reiche Trujillo, um uns die Ueberreste der einst groessten Stadt Sueamerikas anzusehen: Chan-Chan. Bis heute sind dem UNESCO Weltkulturerbe viele der riesigen, eindrucksvoll verzierten Mauern und Gassen erhalten geblieben. 28 Quadratkilometer gross war diese Stadt einmal, die als letzte von den Inkas eingenommen und danach vom Wuestensand verschluckt wurde. Ein archaeologisches Buddel-Paradies!

Die Bazillen sind auch weiterhin present, als wir im Bus zurueck in die Anden fahren. Mit Schrecken stellen wir beim Entladen des Gepäcks fest, dass unser Werkzeug gestohlen wurde. Trotz Kabelbinder am Reissverschluss und HINTER dem Gepaeck Check-In. Ein kleiner Albtraum im Buero der Polizei bestimmt den Auftakt unseres langen Aufenthalts im 3000 m hoch gelegenen Huaraz. Obwohl wir genau wissen, wer es war, kann die Polizei nur wenig machen. Nach zwei Wochen bekommen wir Schadensersatz von der Busgesellschaft.

Doch warum sind wir ueberhaupt so lange in Huaraz? Nach einigen Tagen sind wir beide so krank, dass wir zum Arzt muessen. Rene hat sich eine Grippe eingefangen und bei mir werden Giardia (Einzeller, die Durchfall, Bauchkraempfe etc verursachen) festgestellt. Nach dem Besuch im Spital sieht unser Zimmer aus wie eine Apotheke, was aber immerhin zur Besserung fuehrt.

In den zwei Wochen hier, hatten wir nun reichlich Zeit, den Rhythmus dieser schoenen Kleinstadt, die von ueber 6000 m hohen, schneebedeckten Bergen umgeben ist, in uns aufzunehmen. Staunen verursacht noch immer der Markt: Schubkarrenladungen voller toter, nackiger Huehner, aufgeschlitzte Meerschweine, Schafkoepfe und abehackte Hufe stehen zum Verkauf zwischen Staenden voller Kaese, Gewuerzen, Fisch und Farbpulver zum Kleiderfaerben. Als ich auf die Strasse trete, schiebt ein Messerschleifer sein Rad vorbei, eine barfuessige, alte Frau bettelt. Ein Mann verkauft Kaugummis, eine Frau Brot und daneben jemand Schnuersenkel. Es gibt sogar ganze Reihen von Leuten, die auf alten Schreibmaschinen Brief-Schreib-Dienste anbieten. Frauen in bunten Trachten, anzugtragende Geschaeftmaenner und auch einige "Gringos" runden das bunte Chaos ab, welches wir lieben gelernt haben.

Renes Frisoerbesuch artet mal wieder in Gelaechter aus: der Kerl ist einfach zu gross fuer die kleine Frau, die seine Haare schneiden will! Als ich erzaehle, dass in Deutschland kein Coca waechst, finden sie das hoechst eigenartig. Und das es keine Chirimoya (cremige, apfelfoermige Frucht) gibt, ist schier unglaublich... Die Peruaner leben in ihrer eigenen, faszinierenden Welt ...

Am 17.6. wollten wir wieder in den Sattel steigen. Doch erneut bekomme ich so heftige Bauchbeschwerden, dass ich nun wieder Antibiotika nehmen muss. Es erwarten uns zwei weitere Wochen Huaraz... Es reisst ein grosses Loch in unseren Zeitplan, aber ist nicht zu aendern.

Wusstet ihr schon, dass die Bergkette um Huaraz (die Cordillera Blanca) mit ihren 35 Gipfeln ueber 6000 m Hoehe, der zweithoechste Gebirgszug der Erde ist?

Monique

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