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bin ich dem Osten auf den Leim gegangen
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Ein Konzert einer Band aus Osteuropa, die zum ersten Mal auf Tournee im Westen ist, hatte der Verein Arthur für Sonntagabend angekündigt. "Die musikalische Hoffnung des Ostens" stand im Programm und sollte in der Bar Aaltra spielen. Dass die Kombo "Der einbeinige Traktorenhalle" (das ist kein Schreibfehler) heißt und dass ich von der Region "Ysnistrien", nördlich des Kaukasus, noch nie etwas gehört habe, hätte mir zu denken geben sollen - hat es aber nicht.
Das Aaltra sieht aus wie Omas Wohnzimmer, mit Sofas, Sesseln und Blumenvasen. Viel mehr als die rund 20 Zuhörer hätten nicht hinein gepasst. Die Hälfte des Raumes nahm allein die sechsköpfige Band ein. Zu erst beantworteten die beiden Sänger Fragen des Moderators. Dabei sprachen sie in ziemlich gutem Deutsch, aber mit einem seltsamen Akzent. Alles sei hier so neu für sie, zuhause in Ysnistrien, da herrsche die Armut, täglich bestellten die Menschen mit dem Pflug das Feld. Hier im Westen versuchen sie natürlich, materiellen Besitz, vor allem Autos zu erwerben - zur Not auch ohne Erwerb. Ihre Frauen, die mit auf Tournee sind, könne man ab 23 Uhr am Bahnhof besuchen, sie seien an den Glitzerklamotten zu erkennen und gar nicht teuer. So so ... Zwischendurch rülpsten die Musiker auch mal ins Mikro und forderten Biernachschub ein. Besonderen Wert legten sie auf die Feststellung, dass sie ihre Punk-Lieder selbst schreiben. Dass die wie bekannte Rock-Hits aus dem Westen von Depeche Mode oder Nancy Sinatra klangen, nur ein bisschen schiefer, musste ein Zufall sein. Auch, dass die Schlagzeugerin zwischendurch einen Lachkrampf bekam und sogar Tränen vergoss, musste Zufall sein. Auch ich kam zwei Stunden lang aus dem Lachen kaum heraus. Das war aber kein Zufall, sondern von der Band, die eigentlich aus Chemnitz kommt, so geplant.
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