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war ich unterwegs mit geborgten Freunden

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Bisher war ich in Chemnitz mehr an den kleineren, alternativen Orten unterwegs - was auch daran liegt, dass ich eben überall mal gewesen sein möchte. Großen Clubs mit viel Bumbum-Musik bin ich aber überhaupt nicht abgeneigt. Nur ist die Auswahl und Vielfalt solcher Orte in Chemnitz milde ausgedrückt nicht gerade üppig

Am Freitagabend bot sich nun die Gelegenheit, den Brauclub auszuprobieren, weil ich mir Freunde ausleihen konnte. Ja genau, ausleihen. Das ging so: Ich war mit einem guten Freund verabredet, der mir mal Freunde von ihm vorstellen wollte. So gegen halb eins - beste Clubzeit also, wollte er nach Hause. Seine Freunde waren aber noch in Ausgehlaune. So landete ich mit ausgeliehenen, sehr netten Freunden im Brauclub.

Als wir ankommen läuft gerade Musik aus den 90ern, sowas wie Reel 2 Real mit "I like to move it". "Was denn, den Kram spielt noch jemand?!" Mich schaudert. Wir bleiben am Rand und holen was zu trinken. Ich schaue mich um. Das Publikum ist bunter und älter, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gibt viele Mädchen mit viel zu kurzen Röcken und viel zu hohen Schuhen, welche, die richtig edel gekleidete sind aber auch welche in Jeans und Turnschuhen. Bei den Männern ist auch alles vertreten: von Typen in weißen T-Shirts mit tiefem spitzen Ausschnitt und blondierten Haaren bis zum Träger von hochgeschlossenen, kleinkarierten Hemden.

Als sich die Musik langsam ins aktuelle Jahrtausend vorbewegt, gehen wir auf die Tanzfläche. House läuft. Meinen Freunden gefällt es gut und allen anderen auf der Tanzfläche auch. Wenn es der DJ will, reißen alle artig die Hände nach oben. Jetzt haben auch die Gogo Tänzerinnen ihren Arbeitsplatz an einer Säule in der Mitte der Tanzfläche eingenommen. Richtig gelesen: Gogo Tänzerinnen. Auch sowas gibt's noch. Ich dachte, die wären ausgestorben. Habe zuletzt vor acht Jahren welche gesehen ... Die beiden Blondinen im Superminikleid bewegen sich so lasziv, wie sie es eben hinkriegen, was auf jeden Fall den beiden Männern neben mir, die sie mit offenem Mund anstarren, sehr gut gefällt. Anstrengend ist der Job in jedem Fall, darum machen die Frauen auch mal eine Pause. Dann sind andere dran, wahrscheinlich die Praktikantinnen, vermuten wir. Auf unserer Seite der Säule steht ein wesentlich züchtiger angezogenes Mädchen, dessen Tanz hauptsächlich aus schnellen Armbewegungen besteht, die es in einer festen Reihenfolge durchführt. Es muss sich ziemlich konzentrieren, um dabei nicht durcheinander zu kommen. Da fehlt noch die Routine, aber so ist das ja immer, wenn man ein Praktikum macht.

Gegen drei Uhr fahren wir nach Hause. Am Eingang werden wir Zeugen, wie die lustige Nacht für zwei Jungs am Türsteher endet: Sie sollen ihren Ausweis zeigen, haben aber keinen dabei und gucken enttäuscht. Ich hätte mich ja ziemlich gefreut, wenn der Türsteher nach meinem Ausweis gefragt hätte ...

Wenn man gute, mindestens ausgeliehene Freunde dabei hat, kann man den Brauclub schon aushalten. Man könnte mit ihnen aber auch mal wieder in aller Ruhe "Mensch ärgere dich nicht" spielen.

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