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Argentinien - einfach vielfaeltig

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Argentinien praesentiert sich uns in den folgenden Wochen wie seine weltbekannten Steaks: wohlschmeckend, gut aussehend und vielseitig. Nachdem wir Jujuy wieder passiert haben - nach dem 3. Mal kennt man die Strecke fast auswendig - oeffnet Argentinien fuer uns taeglich eine kleine Schatztruhe nach der anderen. Wir entdecken Stauseen mit huegeligem Farmland, welches bald von einem Maerchenwald abgeloest wird. Uralte, knorrige Baeume saeumen eine schmale, kurvige Strasse. Riesige Aufsitzerpflanzen und bluehende Bromelien schmuecken die zerfurchten Astgabeln und Schmetterlinge tanzen am Strassenrand. Was fuer ein Paradies!

Unterwegs nach Salta passieren wir immer wieder eine Prozession von Pilgerern, die in 20 Tagen von der bolivianischen Grenze aus, hunderte Kilometer nach Salta pilgern. Sie schleppen die Statue des Patrons von Salta durch die Lande, zusammen mit Fahnen, Megaphon und Radio. Auch die bunte Flagge der indigenen Bevoelkerung ist mit dabei: ihre Caros symbolisieren die Doerfer, die bereits vor der spanischen Herrschaft existierten. 40 - 50km laeuft die Gruppe taeglich, um Mitte September, zum Tag des Patrons, in Salta zu sein und mit einer Millionen Menschen das groesste Fest Nordargentiniens zu feiern.

Wir besuchen die schoene Altstadt Saltas nur fuer wenige Stunden. Alles ist ueberfuellt mit Menschen wegen der Fiesta. Grossstaedte sind nach wie vor nicht nach unserem Gusto, wenns ums Radeln geht. Die Hitze und der schwere Verkehr plus ein Sturz wegen einem uebersehenen Schlagloch machen die Abfahrt aus der Stadt zur Qual. Gegen Abend stellen wir das Zelt auf einer Farm auf und hoeren der Kirchenmusik eines anderen Pilgerzuges zu, der auf Salta zu haelt. Ob zu fuss, zu Pferd oder per Rad - nach Salta wird derzeit aus allen Himmelsrichtungen gepilgert!

Wir rasten unter der Dorfeiche eines kleinen, gemuetlichen Ortes unterwegs. Nichts ungewoehnliches, waere da nicht der Reporter, der mich um eine Interview fuers Radio bittet! Herrje! Was soll ich denn auf Spanisch erzaehlen? Und schon hab ich das Diktiergeraet vor der Nase, er rattert einige unverstaendliche, professionelle und stark argentinisch akzentierte Saetze runter und schon gehts los! Nach endlosen 5 Minuten schwirrt mir der Kopf. Es war wohl eine Livesendung, denn auf einmal gruessen die Leute wissend...

Genau als wir am zweitgroessten Stausee Suedamerikas ankommen, erwischt mich Renes Angina. Nun sind wir festgenagelt im ?Weltenort? Coronel Moldes, haben erfahren das das Gesundheitssystem und sogar die Versorgung mit bestimmten Medikamenten in Argentinien fuer jeden kostenlos ist und beziehen Quartier im luxurioesesten Hostal unserer gesamten Reise. Es ist das erste Haus des Ortes und hat seinen Charme mit dicken Adobewaenden, uralten massiven Holztueren und einer 400 Jahre alten Palme im Garten gut erhalten. Hinter dem Haus verlaufen holprige Strassen, auf denen im Abendlicht der Staub unter den Pferdehufen fliegt, wenn die Gauchos (Arg Cowboys) vom Tageswerk zurueck kehren. Die Leute im Ort sind die nettesten unserer gesamten Reise auf diesem Kontinent. So duerfen wir auch mal beim Empanadas backen im traditionellen Lehmofen zusehen (gefuellte Teigtaschen)...

Puenktlich zum Fruehlingsanfang macht uns die Landschaft ein besonderes Geschenk: bei morgendlichen 3 Grad, die sich im Tagesverlauf doch wieder an die 40 Grad steigern, fahren wir durch einen der faszinierendsten Canyons unserer Reise. Hier ist die Geologie zum Anfassen - faltig, hoeckrig, ausgewaschen, abgeschliffen und kunterbunt. Wir fuehlen uns stark an Australien erinnert. Auch hier gibt es rote Erde, uraltes Gestein, Hitze, Sand... Staunend fahren wir den gesamten Tag durch dieses bezaubernde Gebiet. Was fuer ein abwechslungsreiches Land!

Wusstet ihr schon, dass Mate (Tee) in Argentinien Nationalgetraenk ist? Er besteht aus getrockneten Blaettern eines Strauches, der mit der Stechapfelpalme verwandt ist. Ueberall sitzen die Leute mit den kugelrunden Gefaessen in der Hand, giessen immer wieder Wasser (nie kochend!) auf, um das bittere Getraenk zu geniessen. Das Gefaess verfuegt ueber ein Metall-Trinkroehrchen und wird immer im Uhrzeigersinn herumgereicht.

Monique

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