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Die Frage am Frühstückstisch
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Die erste Frage eines Lesers am Tag lautet: "Was machst du heute?" Gefragt wird am Frühstückstisch, und dieser Leser ist mein Mann. Tja, was mache ich heute?
Vormittags vor allem auf die Anliegen der Leser am Telefon reagieren. Und eigentlich sind die Fragen, die mir gestellt werden, so vielfältig wie das Leben selbst. "Können Sie mir sagen, wann genau die Fußball-EM und die Olympiade in London stattfinden?" Ich weiß es nicht ganz genau, kann aber nachsehen und gleich antworten. "Warum hat die 'Freie Presse' über die Veranstaltung nicht berichtet, da waren doch so viele Zuschauer?", meint ein anderer Leser. Die "Freie Presse" kann - zumal in einer größeren Stadt - nicht über alle Veranstaltungen berichten. Ich weiß aber, dass wir das Ereignis angekündigt haben. Ich informiere trotzdem die zuständigen Redakteure, damit sie das Anliegen kennen.
"Warum veröffentlichen Sie den Ölpreis nicht mehr?", fragt ein Anrufer. Ich schaue nach, der Rohölpreis steht doch auch heute in der Zeitung, und zwar im Börsenteil unter "Metalle und Rohstoffe". "Nein, den meine ich nicht, sondern den für Chemnitz und den Erzgebirgsraum", so der Leser. Nach einer Weile rattert es bei mir. Der Mann meint den Heizölpreis. Der wird in der Tat immer mittwochs veröffentlicht, in dieser Woche fehlt er. Warum? Gute Frage. Ich mache mich beim Wirtschaftsredakteur schlau. Der Heizölpreis wird dienstags ermittelt, und der Dienstag in dieser Woche war nun mal ein Feiertag. Der Leser bedankt sich.
Eine Leserin will für einen Vortrag Kontakt aufnehmen zu einem Mann, über den die "Freie Presse" berichtet hat. Der Mann ist einverstanden, dass ich seine Telefonnummer weitergebe, und die Leserin freut sich. Auf Nachfrage erfahre ich von einem Unternehmen, dass in der kommenden Woche ein Gespräch zu einem Leseranliegen stattfindet. Das kann ich der Frau, die sich an mich gewandt hat, mitteilen. Auch auf die Frage einer Leserin habe ich von einer Behörde eine Antwort bekommen. Hinzu kommen die Gespräche, bei denen mir Leser ihre Meinung sagen wollen: zur Ukraine, zum Betreuungsgeld oder zur Entlohnung der Zeitarbeiter. Und manchmal heißt es auch: "Könnten Sie mir bitte einfach nur mal zuhören ?" Gerne. Ich hoffe nur, mein Mann muss morgens beim Frühstück nie vorwurfsvoll sagen: "Wenn du vielleicht auch mir mal zuhören könntest".
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