Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
"Wir singen nun mal"
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Ich tippe auf Auerbach im Vogtland. Doch der Anrufer kommt aus Reichenbach. "Ich mag den vogtländischen Dialekt", rutscht mir deshalb zu Gesprächsbeginn raus. "Ja, wir singen nun mal eben", sagt der Mann lachend (und beinah singend). Auch mit einem Anrufer aus dem Erzgebirge habe ich mich, bevor wir zu seinem Problem gekommen sind, über die Sprache unterhalten. Für ihn ist Erzgebirgisch ein Stück Heimat. Er sei dafür, es auch in der Schule zu bewahren. "Was meinen Sie dazu?", fragte er mich. Kein Widerspruch (zumal ich aus dem Erzgebirge stamme). Aber Schule müsste schon in erster Linie auf das Hochdeutsch orientieren, um die Schüler auf den Beruf oder das Studium vorzubereiten. Wer aber Hochdeutsch ordentlich beherrscht, sollte in der Schule mündlich durchaus auch mal in die Sprache der Heimatregion verfallen dürfen, meine ich. Vielleicht könnte die Schule mithelfen, diese regionale Besonderheit zu bewahren? Auch in der Mundart stecken nun einmal Lebenserfahrungen, Traditionen, und es ist etwas Vertrautes, ja etwas Familiäres.
Eine Frau, über 80 Jahre alt, schrieb mir einen Leserbrief über die "Arzgebirgische Sprach". Darin erinnert sie sich, wie in einem vollbesetzten Eisenbahnwaggon ein kleiner Junge mit Blick auf die Räder und Stangen eines Zuges meinte: "Papa guck! Wie die fatzen, die Radeln." Der Ausspruch, über den alle Fahrgäste damals gelacht hätten, ist der Leserin immerhin ein halbes Jahrhundert in Erinnerung geblieben.
Weitere Blog-Einträge
- Reden, immer wieder reden (18.05.2012)
- Eine Ruine ohne Hacke (16.05.2012)
- Klima: eisig bis freundlich (15.05.2012)
- Genitivphobie und Kölsch (14.05.2012)
- Sehen wir uns? (11.05.2012)
- Die Flaschen-Sammlerin (10.05.2012)
- "Arbeit - das wäre mein Traum" (09.05.2012)
- Der Kommentar zum Kommentar (08.05.2012)
- "Wir singen nun mal" (07.05.2012)
- "Ich verderbe anderen gern die schlechte Laune" (04.05.2012)
- Die Frage am Frühstückstisch (03.05.2012)
- Das fahle Gesicht der Leiche (02.05.2012)
- Bin ich gefährdet? (30.04.2012)
- Einen Schlauch für den Schlauch (27.04.2012)
- Von Suchaktionen (26.04.2012)
- Elch-Alarm (25.04.2012)
- Ich melde mich (24.04.2012)
- Wann hat der Leser Recht? (23.04.2012)
- Versprochen ist versprochen (20.04.2012)
- Das Orakel von Delphi und die Röhre von Chemnitz (19.04.2012)
- Kurze und lange Gespräche (18.04.2012)
- In der Schule ertappt (17.04.2012)
- Was zieht man an? … und viele andere Fragen (16.04.2012)
- Alles Müller und doch nicht verwandt (13.04.2012)
- Schwangerschaft und runder Ball (12.04.2012)
- Richtig schön (11.04.2012)
- Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
- E-Paper und News in einer App
- Push-Nachrichten über den Tag hinweg