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Knusprige Kultobjekte

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Wie sieht eigentlich ein frittiertes I-Phone aus? Oder ein I-Pad, wenn man es aus siedend heißem Öl fischt? Antwort: Wie ein Sparmenü aus dem Schnellrestaurant. Jedenfalls in den Augen von Henry Hargreaves. Der aus Neuseeland stammende Fotograf hat vergangene Woche mit einer Bildstrecke für Aufsehen gesorgt, die als künstlerische Form der Konsumkritik zu verstehen war. Mit einer befreundeten Designerin schuf er aus Hartschaum und Farbe Kunstobjekte, die aussehen wie das neuzeitliche Spielzeug der Generation Internet - und zwar so, als komme das Ganze gerade aus einer Fritteuse frisch auf den Tisch. Der Form nach sind die Geräte zwar noch als Smartphone, Tablet-PC und MP3-Player zu erkennen, gleichwohl zeigt sich zwischen all den Blasen, Rissen und Fettkrusten, dass die Benutzeroberfläche erheblich gelitten hat.

Das alles mag einen gewissen Knusper-Faktor haben, aber wer würde so etwas jemals tun? An dieser Stelle setzt Hargreaves' Kritik an: Wir verschlingen die neuste Technik regelrecht wie Fastfood, um uns, nachdem der letzte Bissen noch nicht einmal halbwegs verdaut ist, schon das nächste große Ding einzuverleiben. Heute neu - morgen auf der Müllhalde der Technikgeschichte - zurück bleibt ein einziger Schrotthaufen, für dessen Inneres sich kaum jemand mehr interessiert, selbst wenn es noch funktionsfähig ist. Auf die Idee für seine Fotostrecke brachte Henry Hargreaves nach eigenem Bekunden das Video japanischer Jugendlicher, die versuchten, eine Playstation zu kochen und zu verspeisen. Der Versuch schlug zwar fehl, doch die Idee schwappte hinüber nach Amerika, wo Hargreaves inzwischen lebt.

Kunstkenner mögen einwenden, Kritik am Konsumkapitalismus könne man subtiler in Szene setzen als in Form frittierter Technik-Imitate. Doch Subtilität ist nicht die Sache des Henry Hargreaves. Das merkt man auch an einem anderen Projekt des Fotografen: Als bekennender Busenfreund erstellt Hargreaves dreidimensionale Aufnahmen des weiblichen Vorbaus. Und es kommt nicht von ungefähr, dass der Mann die spezielle Perspektive dieser Bilder und seine offenbar liebste BH-Größe im Namen des Projekts vereint - 3DD. Auf diese Weise können Gleichgesinnte vermutlich leicht nachvollziehen, wie sich Hargreaves beim Fotografieren fühlen muss: wie der Hahn im Körbchen.

http://henryhargreaves.com

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