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Pflanzen- Pflege 2.0
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Gestatten Sie uns eine Frage: Wie steht es um die Vitalität Ihres Elefantenfußes? Nein, wir wollen Ihnen nicht zu nahe treten. Wir wissen ja gar nicht, ob Sie Wasser in den Beinen haben! Und wir sprechen auch nicht von Ihren Extremitäten, sondern von der Zimmerpflanze. Beaucarnea recurvata. So ein Elefantenfuß kann schnell das Zeitliche segnen. Zu viel Wasser, zu wenig Licht, schon ist er hinüber.
Menschen, denen der grüne Daumen nur vertraut ist, weil sie nicht mit einem Hammer umzugehen wissen, können von Glück sagen, dass es die Schweizer gibt. Die Eidgenossen sind nämlich nicht nur für ihre Präzision beim Uhrenbau und beim Verschleiern von Schwarzgeld bekannt, sondern inzwischen auch bei der Pflanzenpflege. Das liegt an der Firma Koubachi. Das Unternehmen aus Zürich hat einen "Plant Sensor" entwickelt. Das Gerät sieht aus wie die verkleinerte Variante eines Golfschlägers und ist mit allerlei technischen Finessen versehen, um dem Wohlbefinden von Elefantenfüßen und anderen Zimmerpflanzen wortwörtlich auf den Grund zu gehen. Einmal im Topf verankert, erfasst der "Plant Sensor" Bodenfeuchtigkeit, Lichtintensität, Lufttemperatur, überträgt die Daten per WLan auf eine spezielle Webseite beziehungsweise aufs I-Phone und erstellt eine Vitalitätsdiagnose. So erhält der Besitzer Tipps zur optimalen Gießmenge, zu den besten Lichtverhältnissen und dazu, ob der Standort für die Pflanze zu warm oder zu kalt ist. Möglich machen das wissenschaftlich erstellt Pflegemodelle, die Teil der Software sind.
Darf man dem Hersteller Glauben schenken, dann war Pflanzenpflege nie einfacher. Der "Plant Sensor" gebe der Pflanze eine Stimme. Im übertragenen Sinne. Denn der Sensor bleibt stumm. Leider. Dabei könnte er durchaus Musik von Schweizer Musikern abspielen, um den Pflegestatus akustisch zu beschreiben. Zum Beispiel bei Austrocknungsgefahr "Take Control" von DJ Bobo . Oder bei drohender Fäulnis "Alles steht und fällt mit dir" von Franci Jordine. Oder "Vogel der Nacht" von Paola Felix, wenn die Pflanze zuviel Sonne hat. Wenn sie freilich prächtig gedeiht, dann müsste die entsprechende Musik nicht mal aus der Schweiz kommen. Hauptsache, es ist ein Evergreen.
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