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Entschuldigen Sie, wir haben da mal eine Frage. Wenn Sie Erfinder wären und Sie würden ein Produkt erfinden, das es bisher so noch nicht gibt, also einen richtigen Knaller, ein Produkt, das weder das eine ist noch das andere, sondern ein Sowohl-als-auch, ein Alles-in-einem, kurzum: ein potenzielles Killerkunstwerk des Konsumkapitalismus, wie also würden Sie dieses Produkt wohl nennen?
Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen, atmen Sie tief durch, denken Sie nach - und sagen Sie uns, ob Ihnen ein Wort einfiele, das sich - wenn Sie es aussprechen - so anhört, als hätten Sie sich an einer Überdosis milchkaffeegetränkter Haferkekse verschluckt und würden daraufhin erschrocken und für jedermann vernehmbar aufstoßen: Uppleva!
Ja, Sie lesen richtig. Uppleva ist ein Produkt. Es kommt aus Skandinavien und in wenigen Tagen auf den deutschen Markt. Uppleva steht nicht nur für das Festhalten einer Tradition im Einrichtungshaus Ikea, seinen Waren bisweilen krude Namen zu geben, wie einst die Klobürste "Viren" und zurzeit die Schlafzimmerserie "Hemnes" belegen. Uppleva markiert auch den Einstieg ins Geschäft mit Unterhaltungselektronik. Das Wort bedeutet übersetzt so viel wie erleben. Und genau darum geht es, handelt es sich bei Uppleva doch um ein (wie Ikea es nennt) TV-, Soundsystem- und Einrichtungssortiment. Das gute Stück besteht aus einer Art TV-Bank, einem internetfähigem Flachbildfernseher, einem Blu-ray Player sowie Lautsprechern und soll ein nach Angaben von Ikea weltweit anzutreffendes Problem beseitigen: alle Mediengeräte auf wenig Platz unterzubringen, ohne dabei Kabelsalat zu produzieren. Also: Design und Einrichtung im Einklang. Möglich ist das, weil der Konzern mit dem chinesischen Hersteller TCL zusammenarbeitet, der die technischen Geräte bereitstellt. Auf diese Weise soll man mit Uppleva künftig Filme- und Bilder ansehen, surfen und Musik abspielen können.
Ab Juli beginnt eine Ikea-Filiale in Bullerbü, ach nein, in Berlin mit dem Verkauf, im Herbst folgen dann Filialen in ganz Europa. Ob die Kundschaft mit der Neuanschaffung zufrieden ist, zeigt sich dann spätestens Mitte Januar. Denn sollten sich die 900 Euro für Uppleva als herausgeschmissenes Geld erweisen, dann fliegen zum Knut-Fest nicht nur die Weihnachtsbäume aus den Fenstern ...
Von Ronny Strobel
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