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Schnauz- Book

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Die ältere Generation erkundigt sich gern und oft nach dem Phänomen Facebook. Jeder unter 30 redet darüber, fast jeder unter 40 hat ein eigenes Profil. Aber wozu ? Man ist doch früher auch ohne ausgekommen - sagt die ältere Generation. Die Erklärung liefert uns der beste Freund des Menschen. Hunde nämlich haben schon längst ihr eigenes soziales Netzwerk entwickelt: Schnauzbook.

Sein Profil legt Bello an, indem er in den Park pullert. Der dadurch entstandene Fleck enthält im Geruch folgende Informationen: Rasse, seit wann in der Gegend, Beziehungsstatus, Duftbild. Ist letzteres gelungen, zeigt es Bello spielend am Strand mit einem Mords-Knüppel zwischen den gesunden Beißerchen. Ist es ein Null-Acht-Fünfzehn-Duftbild, riecht es, als ob sich ein Spätpubertierender vor dem Spiegel seines Jugendzimmers mit der Kamera seines schnurlosen Telefons fotografiert hat. Da wird kein Lumpi spitz.

Um das Phänomen Facebook nun so richtig zu verdeutlichen, begeben wir uns mit Bello auf eine Runde durch den Park. Dort wird das arme Tier sofort mit Informationen überflutet, die es kaum auf einmal erschnuppern kann. Es dauert also eine Weile, bis unser vierbebeinter Freund seine Nase in alles hineingesteckt hat. Und wo er will, gibt er seinen Senf dazu. Na ja, eher seine Senfsoße. Hat zum Beispiel Pudeldame Fiffi mit einem Fleck auf dem Rasen zu verstehen gegeben, dass sie läufig ist, also den Beziehungsstatus in "Single" geändert , muss Bello zuschlagen. Mit einem gekonnten Strahl mitten ins Profil sagt er: "Gefällt mir!" Und schon steht der Verabredung nichts im Wege. Dumm ist nur, dass auch viele andere Bellos die gleiche Idee haben. Das Phänomen, was dann entsteht, nennt sich Schnauzbook-Party. So etwas kann schon mal ausufern.

Drum sei dem Hundebesitzer gesagt: Aufpassen und Leine festhalten! Auf den Menschen umgemünzt: Lehren Sie Ihren Sprößling, dass er verantwortungsvoll mit dem Internet umgeht. Denn es können mehr Leute riechen, was man dort hinterlassen hat, als man denkt. Wir lernen aber auch: Verbote bringen nichts. Zieht man Bello von einer interessant riechenden Stelle mit Macht davon, dann ist das so, als ob man dem Teenie in dem Moment den Laptop vor der Nase zuhaut, in dem er den Kommentar seiner großem Flamme zu seinem neuen Profilbild lesen will. Das bringt nur Zähnefletschen! Fazit: Leben geht auch ohne Facebook. Mit ist es aber interessanter. Wau, ich habe gesprochen.

Von Thomas Reibetanz

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