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Hemd mit Blingbling

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In der Welt der Mode hat das T-Shirt eine wundersame Wandlung hinter sich. Als es im 19. Jahrhundert aufkam, da diente es vor allem bei Seefahrern als Unterhemd. Es sollte mehr als fünf Jahrzehnte dauern, bis es durch Schauspieler wie Marlon Brando und James Dean und deren Filme populär wurde. Seither ist das T-Shirt aber nicht einfach nur ein Leibchen, sondern Projektionsfläche von Wünschen, Bekenntnissen und Botschaften für Menschen aller Couleur - für Musikfans (Lass mich durch, ich bin Arzt), Politaktivisten (Wer NPD wählt, schläft auch mit Verwandten), für Männer kurz vor der Midlife Crisis (Ich bin 40 - bitte helfen Sie mir über die Straße!) und Sympathieträger (Sorry, aber du bist mir zu Solarium!)

Wenn für so ein Stück Stoff bislang ein Programm entscheidend war, dann jenes der Waschmaschine: 40 Grad/Baumwolle. Inzwischen liegen die Dinge anders. Denn das Londoner Designstudio Cutecircuit hat ein T-Shirt mit Programm entwickelt, mehr noch: eines mit Betriebssystem. Sein Name: T-Shirt OS. Das gute Stück ist nicht nur mit Mikrofon, Lautsprechern, Kamera und Beschleunigungssensor versehen, sondern auch mit 1024 Leuchtdioden, die ein Display von 32 mal 32 Bildpunkten auf der Vorderseite bilden. Ist die ganze extrem flach verbaute Elektronik per Bluetooth-Funk mit einem Smartphone verbunden, dann lassen sich alle möglichen Inhalte und Botschaften aus dem Netz über das LED-Display ausgeben - Videos, Bilder, Tweets, Facebook-Nachrichten, was auch immer. Selbst Übersetzungen sind möglich, indem man einen per Mikro aufgenommenen Satz an "Google Translate" schickt und sich die Antwort über die Lautsprecher ausgeben lässt. Entfernt man den Akku, dann ist das Shirt sogar waschbar.

Für die Designer von Cutecircuit ist das interaktive Hemd der Versuch, die Mode ins Digitalzeitalter zu überführen. Und zwar ein recht kostspieliger. Nach Angaben des Magazins "Technology Review" soll der Prototyp 25.000 Euro teuer gewesen sein. Der Ladenpreis ist derzeit noch offen, wird aber wie bei jeder Ware von der Nachfrage abhängen. Vielleicht lohnt es ja, statt T-Shirts auch Hosen und Röcke mit digital animierter Projektionsfläche anzubieten. Was denken Sie, was die anderen für Augen machen, wenn ein intelligentes Hinterteil - also kein I-Pod, sondern ein I-Po - künftig mit ihnen kommuniziert!? "Bitte nicht berühren!"" ... "Was glotzt Du?" ... "Nicht zu dicht auffahren!" ... "Vorsicht, schwenkt aus!"

www.cutecircuit.com

Von Ronny Strobel

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