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Smartphones gelten als Alleskönner. Wir telefonieren mit ihnen, schreiben Botschaften, fotografieren, drehen und senden Videos, um miteinander in Kontakt zu bleiben - und strapazieren bei all dem immerhin drei Sinne: Wir lesen, wir hören, wir tasten/ tippen/tatschen.

Einer japanischen Firma ist das nicht genug. Auf der Suche nach zeitgemäßen Formen moderner Kommunikation hat sie sich die "Sinn"-Frage neu gestellt - und auch gleich die Antwort geliefert. Sie lautet "ChatPerf". Besitzer eines I-Phones sollen ihren Freunden damit in Kürze nicht nur in Wort und Bild versichern dürfen, dass sie sie riechen können, sondern ihnen auch olfaktorisch mitteilen: Ich find' dich dufte! Möglich ist das durch einen parfümhaltigen Zerstäuber, der am unteren Ende des I-Phones angeschlossen und per App gesteuert wird. Sind zwei Freunde beispielsweise im Chat, kann der jeweils andere mit einem Klick eine Duftmarke bei seinem Partner hinterlassen.

Offenbar erwartet der Hersteller Chaku Perfume, dass die Japaner auf die Riechspur des I-Phones abfahren. Schließlich wird "ChatPerf" zum gehobenen Preis von fast 50 Euro eingeführt. Neben drei Duftrichtungen für Freundinnen, Liebespaare und Kinder gibt es eine weitere Variante für besondere Ereignisse. Künstler etwa können ihre Anhänger demnach vor ihrer Darbietung mit "ChatPerf"-Flakons ausstatten und das Publikum während des Auftritts kollektiv in einer Duftwolke schwelgen lassen. Ebenfalls denkbar sind Duftbotschaften von der Sushi-Bar nebenan ("Ihre Miso-Suppe ist fertig") oder ein rauchiger Newsletter vom Zigarren-Kontor ("Tabak Original: Neue Cohibas eingetroffen").

Bei aller Vielfalt bleibt völlig unklar, ob Chaku Perfume mit seiner Erfindung den richtigen Riecher beweist oder sich die Duftnummer als Luftnummer erweist. Selbstbewusst spricht der Hersteller auf seiner Homepage zwar von 4D-Kommunikation. Doch auch die hat Grenzen. Oder wie sagt man einem anderen Menschen - falls man ihn nicht mehr riechen kann - in der vierten Dimension, dass er verduften soll?

http://chatperf.com

Von Ronny Strobel

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