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Kondom fürs Handy

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In einem Werbespot aus dem Jahr 1990 sieht man Hella von Sinnen als blondgelockte Angestellte monotone Laufbandarbeit an der Supermarktkasse verrichten. Ein schüchterner Kunde (Ingolf Lück) hat verstohlen eine Packung Präservative unter all seinen anderen Waren versteckt, bis sie der Frau von der Kasse zwischen die Finger geraten. "Tiiiinaaaa, wat kosten die Kondome?", schreit sie einer Kollegin zu - und der schüchterne Kunde vor ihr schluckt peinlich berührt, ehe eine Seniorin in der Schlange hinter ihm die Situation rettet: "Zweineunundneunzig. Die sind im Sonderangebot!"

Mehr als 20 Jahre danach könnte man wieder einen ähnlichen Spot drehen. Mit dem Unterschied, dass die Botschaft diesmal nicht lautet "Gib Aids keine Chance", sondern "Gib NSA keine Chance". Weil sich kommunikationsfreudige Zeitgenossen beim zwischenmenschlichen Kontakt auch im digitalen Zeitalter gefährliche Erreger einfangen können, haben der Künstler Adam Harvey und die Modedesignerin Johanna Bloomfield ein Kondom fürs Telefon entwickelt. Die Tasche namens "Off Pocket" ist nicht nur schmutz- und wasserabweisend, sondern sie blockiert vor allem Funkverbindungen. Das soll Nutzern die Chance geben, nicht rund um die Uhr von Mobilfunkbetreibern, Werbenetzwerken und Geheimdiensten überwacht zu werden.

Weil Smartphones selbst im ausgeschalteten Zustand noch Daten senden, stellt das Smartphone-Präservativ sicher, dass wirklich nichts nach innen dringt und ebensowenig nach außen. Das gilt für Mobilfunk-, aber auch Bluetooth- und Wlan-Verbindungen sowie die Ortung per GPS. Möglich ist das, weil die Hülle aus einem metallhaltigen Gewebe besteht, das viele Frequenzen nicht zum Smartphone durchdringen lässt. Eine Art moderner Mantel des Schweigens.

Wie es sich für ein Kondom gehört, gibt es den textilen Abkömmling in verschiedenen Varianten: Version A für schlanke und schmale Geräte, Version B für die etwas auffälligeren. Und um die naheliegende Frage zu beantworten: Nein, für die Qualität kommt es nicht auf die Größe an. Sagen die Hersteller. Warten wir es ab. Im Oktober erscheinen die ersten "Off Pockets". Die NSA wird dann schon wissen, ob es stimmt.

http://offpocket.com

 

Von Ronny Strobel

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