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Spieglein, Spieglein

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Als 1812 die erste Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen erschien, da waren die Brüder Grimm ihrer Zeit weit voraus. In einem ihrer Klassiker lassen die Autoren eine narzistisch veranlagte Regentin Konversation mit einem interaktiven Spiegel betreiben. Und während die Antwort seither stets "Schneewittchen" lautete, sollten gut 200 Jahre ins Land gehen, bis der interaktive Spiegel weniger volkstümlicher Fantasie entsprang als menschlichem Erfindergeist.

Würde die Königin im Jahre 2013 ihr "Spieglein, Spieglein" nach der Schönsten im ganzen Land befragen, erhielte sie vielleicht nicht bloß den Namen einer Königstochter zur Antwort, sondern idealerweise eine Trefferliste mit Schönheitschirurgen in der näheren Umgebung. In etwa so jedenfalls kann man sich den "iMirror" vorstellen, also einen interaktiven Spiegel, für den das kanadische Unternehmen Posh View derzeit im Internet nach Geldgebern Ausschau hält. Geht es nach den Firmengründern, dann vergeuden wir alle immer noch zu viel Zeit mit monotonen, sich wiederholenden Aufgaben. Vor allem im Bad, wo wir Zähne putzen, uns frisieren und uns zurechtmachen. Nach Angaben von Posh View sind das 18 Minuten pro Tag oder 168 Stunden pro Jahr. Zeit, die sich sinnvoller nutzen lässt.

Der "iMirror" soll Abhilfe schaffen. Genau genommen handelt es sich bei dem Gerät um einen gut einen Meter hohen berührungsempfindlichen Bildschirm, der per Wlan mit dem Internet verbunden ist. Per Fingerzeig, Gesten- oder Sprachsteuerung lassen sich frei nach dem Motto "Spiegel-Leser wissen mehr" Mails, Webseiten, Videos Termine, Wetterdaten, Verkehrsmeldungen und mehr abrufen.

Was den Firmengründern bislang fehlt, ist das nötige Geld. Gelingt es, bei Investoren bis 22. November 200.000 Dollar einzusammeln, dann wird der "iMirror" ab Sommer 2014 verkauft. Wer weiß, vielleicht haben die Entwickler ja sogar Humor und liefern das Gerät mit einer Pofalla-App aus. Fragen nach der/dem Schönsten im ganzen Land werden dann im unverkennbaren Stil eines Kanzleramtsministers beantwortet mit "Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen."

 

www.freiepresse.de/imirror

 

Von Ronny Strobel

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