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Teppichzauber

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Wie sehr man einen scheinbar schnöden Bodenbelag unterschätzen kann, hat kaum jemand so treffend auf den Punkt gebracht wie Rainald Grebe. In "Der Billiardär" verriet der Liedermacher vor Jahren das Geheimnis erfolgreichen Unternehmertums: "Ich bin immer auf dem Teppich geblieben", säuselte Grebe - und fügte schelmisch hinzu: "Doch mein Teppich, der kann fliegen."

Die allgegenwärtige Begeisterung für Böden aus Kork, Landhausdielen und gekalkter Eiche hat den guten alten Teppich zuletzt ein wenig aus dem Rampenlicht verschwinden lassen. Einerseits kann er noch nicht von allein fliegen, andererseits aber viel mehr, als an Wänden abzuhängen oder auf dem Boden der Tatsachen herumzulungern. Mit Philips gibt sich nun ausgerechnet ein Elektronikkonzern besonders bodenständig und hat zarte Bande mit der Firma Desso geknüpft, um einen lichtdurchlässigen Teppich zu entwickeln. Möglich machen das Leuchtdioden, die im Teppichgewebe verarbeitet werden und eine neue Dimension in der Innenarchitektur und Raumplanung eröffnen sollen - vor allem dort, wo sich zeitgleich viele Menschen aufhalten und orientieren müssen. Damit geht das Einsatzgebiet des LED-Teppichs über reines Bling-Bling weit hinaus. Kinobesuchern könnte man in Zukunft beispielsweise den Weg zu ihrem Sitz weisen und sie daran erinnern, das Handy abzuschalten. Genauso ließen sich im Notfall Fluchtwege in großen Gebäuden oder auch Statusmeldungen vor Hotelzimmern wie "Bitte nicht stören" anzeigen.

Erste Pilotversuche laufen bereits, die Markteinführung findet jedoch erst im kommenden Jahr statt. Dann wird auch bekannt gegeben, wie das neue Produkt einmal heißt. Bis dahin will man den Namen unter dem Teppich halten. Kein Problem, solange es nicht auf so etwas wie "Leuchtender Pfad" hinausläuft. Denn darunter versteht man weltweit immer noch eine terroristische Vereinigung aus Peru.

Von Ronny Strobel

www.freiepresse.de/ledteppich

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