Abo
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Espresso im Weltraum

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Als die Luftwaffenoffizierin Samantha Cristoforetti vergangenes Jahr gefragt wurde, was sie wohl am meisten vermissen würde, wenn sie im Herbst als erste Italienerin zur ISS startet, antwortete sie: "Einen guten Espresso." Doch derlei Befürchtungen waren unbegründet. Die 37-Jährige wird im November nicht nur den Deutschen Alexander Gerst auf der Internationalen Raumstation ablösen. Mit Cristoforetti hält auch italienische Kaffeekultur Einzug in der ISS. Möglich macht das die Firma Argotec, die in Zusammenarbeit mit der italienischen Raumfahrtagentur und einem Kaffeeröster einen 20 Kilogramm schweren Vollautomat entwickelt hat, der künftig auch 400 Kilometer über dem Meeresspiegel die Lebensgeister der Raumfahrer am Leben hält.

Das ist auf der ISS keine Kleinigkeit. Zwar herrscht an Bord ein durchaus irdischer Luftdruck, dennoch müssen die Leitungen der Maschine mit 400 Bar belastbar sein, um Wasser im Weltraum zunächst durch eine mit Kaffee gefüllte Kapsel und danach in einen Beutel zu pressen, aus dem sich der kleine Schwarze am Ende per Strohhalm saugen lässt. Nach diversen Tests ist der Automat nicht nur in der Lage, einen Espresso zuzubereiten, auch Tee und Brühe sollen sich damit kochen lassen. Geht es nach den Italienern, dann soll die ISSpresso getaufte Maschine in einer kleinen Kaffee-Ecke stehen und ein Beitrag zu mehr Geselligkeit unter den Besatzungsmitgliedern sein.

Weil die Ressourcen in einer Raumstation naturgemäß knapp sind, stammt das Wasser für den Kaffee übrigens auch vom aufbereiteten Urin der ISS-Mannschaft. Ein Umstand, mit dem man vielleicht leben kann, wenn man zuvor schon einmal einen Kopi Luwak getrunken hat. Dessen Bohnen sind bekanntlich vor der Zubereitung von asiatischen Schleichkatzen verschluckt und wieder ausgeschieden worden. Das Ergebnis ist der teuerste Kaffee der Welt ? Kenner loben das sirupartige, schokoladige Aroma des Kopi Luwak. Wie der wohl erst schmeckt, wenn man ihn mit ISS-Wasser aufbrüht?

www.freiepresse.de/isspresso

Von Ronny Strobel

Weitere Blog-Einträge

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.