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Am Ende war sie dann nur noch wütend
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Auf den ersten Anruf eines Lesers zwischen zehn und zwölf nach meinem Urlaub bin ich immer besonders gespannt, weil ich ihn gern als ein Vorzeichen für meine weitere Arbeit deute; heitert er mich auf, sehe ich der Zukunft eher gelassen entgegen; stimmt er mich nachdenklich oder macht mich sogar traurig, muss ich erst mal nachschauen, ob der Vorrat an bitterer Schokolade in meinem Schreibtisch auch ausreicht, falls es besonders schlimm kommen sollte und die Anrufer mir mehrheitlich von Problemen und Leid erzählen. Demnach sehe ich jetzt dunkle Wolken am Horizont aufziehen, denn das erste Gespräch hat dazu geführt, dass ich mal wieder über ein paar Grenzen entlang meiner Tiefstände nachgedacht habe. Und das kam so:
"Zuerst hat es mich gewundert, dann fühlte ich mich betroffen und am Ende war ich einfach nur wütend", sagte die Leserin und gab mir mit dem nächsten Satz zu verstehen, dass ihr emotionaler Ausbruch eine Folge von zwei Artikeln in der Zeitung war, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben und auch inhaltlich vordergründig keine Berührungspunkte haben. Ich fasse mal kurz zusammen:
In dem ersten Artikel (auf der Seite Kommentar & Hintergrund) ging es unter der Überschrift "Drohnen - Schutzschild oder Killer?" darum, dass das Bundesverteidigungsministerium den Kauf waffenfähiger unbemannter Fluggeräte prüft.
In dem zweiten Artikel wurde in einem Lokalteil der "Freien Presse" darüber berichtet, dass eine kommunale Anlaufstelle für problematische Jugendliche das Aus droht, weil das Geld zur Finanzierung vom Europäische Sozialfonds (ESF) nicht mehr fließt und Kreis und Stadt aktuell mit rund 30.000 Euro zumindest einen eingeschränkten Betrieb ermöglichen; einer Dauerlösung ist das nicht, eine endgültige für das Problem wird noch gesucht.
Die Leserin sagte: "Ich verstehe das nicht, das übersteigt meinen gesunden Menschenverstand. Da werden vermutlich mehrere hundert Millionen Euro für fliegendes Kriegsgerät ausgegeben, dass letztendlich dazu dienen soll, Gewalt auch gegen Menschen auszuüben und sie womöglich sogar zu töten." An dieser Stelle holte sie Luft und fügte hinzu: "Und hier wird möglicherweise eine bei den Jugendlichen beliebte Einrichtung geschlossen, weil ein paar tausend Euro fehlen."
Ich habe ihr vorbehaltlos zugestimmt, allerdings auch bei der Feststellung, dass wir beide keine Möglichkeit haben, unmittelbar auf diese Diskrepanz einzuwirken und die Geldströme zu verändern. Schließlich kamen wir an einen Punkt, an dem wir beide schwiegen und unseren Gedanken nachhingen; ich gebe zu, dass zumindest bei mir in diesem Moment sich etwas Resignation breitmachte. Denn es vergeht kaum eine Diskussion um politische Inhalte, in der ich nicht an einer passenden Stelle betone, dass ich gern in Deutschland meine Steuern bezahle, aber immer die Krise kriege, wenn ich mir vor Augen halte, dass ein nicht kleiner Teil davon in den Kauf von Panzern, Kampfflugzeugen und Raketen fließt. Und ich frage mich immer wieder: Gibt es wirklich keinen Ausweg? Zum Schluss sagte ich noch dies: "Das Thema mit dem Kauf von Drohnen wird in den nächsten Tagen uns noch weiterbeschäftigen. Bitte schreiben Sie mir doch einen Leserbrief dazu, damit wir zumindest in der nächsten Woche ein Zeichen setzen können." Die Leserin versprach, zumindest darüber nachzudenken.
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