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Elfer-Krimi! Und ab jetzt Demut!

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WM 2014, zweites Halbfinale und die erstaunliche Erkenntnis: Argentinien und Holland haben im Elfmeterschießen zusammen weniger Tore geschossen als die DFB-Elf in der regulären Spielzeit allein. Swen Uhlig hat ein Spiel zum Weinen gesehen - und dabei waren nicht einmal Brasilianer beteiligt.

Schon vor dem Spiel stand fest: Nach dem 7:1-Kantersieg der DFB-Elf gegen Brasilien hätten Holländer und Argentinier auch Hölzchen ziehen können, historischer hätte es nicht mehr werden können. Bei Twitter wurde das Match schon als Spiel um Platz 2 abgetan. Dabei hatten die Herren Löw und Bierhoff doch Demut verordnet. Demut! Ab jetzt keine Witze mehr über Wohnwagen und alten Gouda.

Orange gegen Himmelblau. Für einen Chemnitzer kann es da nur einen geben. Daumendrücken für Messi. Vier Tore hat er schon gemacht bei der WM, erklärt ARD-Kommentator Gerd Gottlob vor dem Spiel, und zwar alle mit links. Mit links! Wo bitteschön ist da Demut?

Dabei wäre ein Finale gegen die Holländer auch schön gewesen. Weniger wegen 1974 und 1988, sondern wegen des Umstandes, dass sie einen Mann im Team haben, der tatsächlich Blind heißt. Bei Deutschland gegen Holland hätte folgerichtig Lahm gegen Blind gespielt. Ein Brüller.

Kein Brüller war das Spiel der Argentinier und der Niederländer. Es sei ein armseliges, grausames und schwaches Match gewesen, resümiert ARD-Reporter Gottlob nach 120 Minuten. Was hat der Mann nach dem Jahrhundertspiel vom Dienstag auch erwartet? Im Internet wird die Leistung der beiden Teams schon nach einer halben Stunde alles andere als demütig bewertet. Dem Spiel fehle etwas, twittert ein gewisser Luiz. "Fünf Tore zum Beispiel." Nebenan läuft im ZDF der Traumschiff-Ableger "Kreuzfahrt ins Glück". Hochspannung pur.

Nach der Halbzeit verliert zwar niemand die Nerven, dafür ein argentinischer Abwehrspieler einen seiner Stiefel, mühsam bugsiert er den Ball auf Socken ins Seiten-Aus. Bei dem Spiel kann es - Achtung - einem aber auch die Schuhe ausziehen. Na gut, kein Brüller. Bei Twitter wird gefordert: "Vorspulen zum Elfmeterschießen!" Kein Wunder, mehr Taktikzwang gibt es sonst nur auf Singlepartys.

4:2 im Elfer-Krimi, Argentinien trifft im WM-Finale auf Deutschland. Das gabs zuletzt 1990 im Olympiastadion in Rom. Damals spielten noch die Sportfreunde Völler und in der TV-Kommentatorenloge schwurbelte ein gewisser Herrrrrr Rrrrrrubenbauer vom Bayrrrrischen Rrrrrrundfunk. Wenn das Ergebnis am Ende das selbe wäre wie damals, würden alle jubeln. Müssen ja nicht gleich wieder sieben auf einen Streich werden.

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