Notebook-Besitzer befinden sich permanent im Krieg. Das jedenfalls scheint Dell zu denken. Der Computerbauer beglückt seine Kunden in Europa neuerdings mit einem Gerät, das sich als echte Granate bezeichnen lässt. Wenn nicht sogar als Bomben-Teil. 90-60-90? Das sind die Traummaße von gestern! Die Traummaße von heute lauten 14,1-3,86-5,6. Und sie stehen für Bildschirmdiagonale, Gewicht und Höhe des Latitude E6400 XFR.
Wenn man früher davon sprach, einen Rechner aufzurüsten, dann war meistens von den Innereien die Rede. Nicht so beim Latitude. Dieses Gerät besticht vor allem durch seine äußeren Eigenschaften: Das Gehäuse ist robuster als die Atomkekse bei der Bundeswehr. Der Rechner übersteht Stürze aus 1,20 Meter Höhe, ist überdies er strahlwassergeschützt und staubsicher. Mehr noch: Das Notebook hat ein gutes Dutzend Kriterien aus dem Prüfkatalog des US-Militärs erfüllt, es lässt sich bei Temperaturen zwischen 29 Grad unter sowie 60 Grad über Null einsetzen, bei 95 Prozent Luftfeuchtigkeit und es gibt seinen Geist selbst bei Salznebel, Regen und Explosionen nicht auf.
Das nennt man alltagstauglich. Genau das Richtige für die kleinen Gefechte des Lebens. Endlich können Urlauber dem Personal von Billig-Airlines wegen undurchsichtiger Preise nicht nur Worte an den Kopf werfen, sondern auch ihren
Rechner. Frei nach dem Motto: "Gepäckzuschlag? Können Sie haben!" Endlich dürfen Daddelfreaks nicht nur ihr Quietsche-Entchen mit in die Badewanne nehmen, sondern dort auch bis ins Del(l)irium World of Warcraft zocken. Und endlich sind selbst Himalaya-Ausflügler in der Lage, vom Mount Everest aus eine E-Mail an die Lieben daheim zu schreiben. Wenn sie da oben wegen der Kälte schon drei Zehen einbüßen - wenigstens der Computer kommt heil runter.
Derlei Annehmlichkeiten kosten freilich Geld. Und das nicht zu knapp. 3300 Euro müssen Interessenten schon auf den Tisch legen. Schwer zu sagen, ob sich das Warten lohnt. Möglicherweise taugen die Nachfolger des Latitude E6400 XFR zu viel mehr. Zum Beispiel zum Hochseefischen. Oder zum Buletten braten. Denn egal, ob da draußen nun Krieg ist oder nicht: Man braucht was zwischen den Kiemen. Wundern Sie sich also nicht, wenn auf der nächsten Cebit diese zwei neuen Notebooks vorgestellt werden: Sar-Dell und Frika-Dell.
Von Ronny Strobel
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