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Schlaftraining
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Es gibt Dinge auf dieser Erde, die feiern mit einer leidigen Penetranz fröhliche Urständ, dass man den Tag verdammt, an dem sie erfunden worden sind. Das Stirnband ist so ein Ding. Björn Borg hat es getragen, John Rambo, Axl Rose - damals in den 1980ern. Jetzt ist es wieder da, das Stirnband. Allerdings weniger aus Gründen der Mode oder Transpiration, sondern aus gesundheitlichen.
Im 21. Jahrhundert kann so ein Stirnband nämlich helfen, den Schlaf zu verbessern. Noch vor ein paar Jahren wäre man für eine solche Aussage wahrscheinlich in die Geschlossene eingeliefert worden. Doch das verhält sich anders, seitdem der amerikanische Hersteller Zoe seinen persönlichen Schlaftrainer vorgestellt hat. Mit dem soll man sich hochschlafen können. Quasi auf ein befriedigendes Level.
Die Tüftler von Zoe haben mit ihrem "Personal Sleep Coach" ein Gerät auf den Markt gebracht, das Schlafstörungen reduzieren hilft. Eben darunter leiden Abermillionen von Menschen - mit entsprechenden Folgen: Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Potenzstörungen ... Zoe versucht nun, Licht ins Dunkel zu bringen - und macht das heimische Schlafzimmer zum Schlaflabor. Genau genommen handelt es sich bei dem Schlaftrainer um eine zweitteilige Apparatur. Sie besteht aus einem sensorbestückten Stirnband, das Gehirnwellen aufnimmt und zu einer Basisstation funkt. Jeden Morgen liefert das Gerät eine Auswertung darüber, wie lange die jeweiligen Leicht- und Tiefschlaf- sowie Traumphasen gedauert haben und wie häufig man aufgewacht ist. Die Daten lassen sich via Internet hochladen, um auf der Hersteller-Webseite möglichen schädlichen Einflüssen auf den Grund zu gehen. Dort werden Kunden zum Beispiel nach Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie Umweltfaktoren befragt, um "Schlafdiebe" zu ermitteln und ein Fitness-Programm aufzustellen, das Linderung verschafft.
Als medizinisches Gerät im strengen Sinn will der Hersteller seine Neuheit nicht verstanden wissen. Weder kann der "Personal Sleep Coach" Schlafkrankheiten ermitteln, noch die viel genaueren Analysen eines Schlaflabors ersetzen. Doch Anhaltspunkte liefert das Gerät allemal. Ob das freilich einen Anschaffungspreis von 400 Dollar rechtfertigt, liegt wohl im Auge des Betrachters. Es soll Leute geben, die behandeln Schlafstörungen eher konventionell und ordern für so eine Summe keinen Schlaftrainer aus den USA, sondern lieber drei "Schlaftrainerinnen" kurz hinter der Grenze - an der E55.
www.myzeo.com
Von Ronny Strobel
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