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Wohl doch noch ein weiter Weg
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Als sich vor anderhalb Jahren der ehemaliger Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger zu seiner Homosexualität bekannte, sorgte dieses Coming-out dafür, dass sich homophobe Zeitgenossen aus der Deckung wagten und sich berufen fühlten, sich bei mir am Telefon zwischen zehn und zwölf Luft zu verschaffen. Das hat mich damals sehr beschäftigt, das hatte ich in diesem Ausmaß nicht für möglich gehalten, diese geballte Ladung an emotionaler Negativität. Als sich vor vier Wochen die Iren bei einem Referendum mit einer deutlichen Mehrheit für das volle Eherecht für homosexuelle Paare ausgeprochen hatten und anschließend auch in Deutschland dieses Thema mehrere Tage lang öffentlich diskutiert wurde sowie auf der Tagesordnung politischer Debatten stand, befürchtete ich eine ähnlich große Lawine an abwertenden Meinungsäußerungen. Aber: Nichts geschah, es gab nur einen einzigen Leserbrief. Der Verfasser (Name bekannt) meinte:
"Homosexuelle sind hierzulande in allen wichtigen Bereichen der Gesellschaft bereits gleichgestellt. Das ewige Klagen um eine angebliche Diskriminierung geht allmählich zu weit. (...) Viele gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften profitieren schon jetzt ungerechterweise vom Ehegattensplitting bei der Einkommensteuer. Nur für Familien mit Kindern sollte es künftig einen solchen Steuervorteil geben."
Ich habe diese Zurückhaltung der Gegner einer Gleichstellung von homosexuellen Paaren darauf zurückgeführt, dass mein Kollege in der Redaktion in dem Leitartikel "Gleich und gleich" dieses Thema auf eine für beide Seiten akzeptable Weise auf den Punkt und damit die Schärfe aus der Diskussion herausgenommen hatte. Am Ende seines Kommentars hieß es: "Wichtig in der Debatte ist aber auch, dass sich Befürworter und Gegner der Homo-Ehe mit Respekt begegnen. Wer Vorbehalte hat, ist nicht zwingend homophob. Er fremdelt vielleicht nur mit dem Thema. Wer diese Menschen überzeugen will, sollte bei ihnen mit Argumenten um Verständnis werben, statt sie pauschal als hoffnungslose Reaktionäre abzuqualifizieren."
Heute jedoch musste ich mich eines Besseren belehren lassen angesichts meiner Überzeugung, dass die meisten Vorurteile gegenüber homosexuellen Paaren und die Ablehnung einer Gleichstellung der Vergangenheit angehören. Nur weil ich nicht weiß, ob dies eine Einzelmeinung ist oder vielleicht doch eine weiter als gedacht verbreitete Haltung, habe ich mich entschieden, hier davon zu berichten:
Der Leser (Name bekannt) bezog sich auf diese Meldung unter der Rubrik "Leute heute" gestern auf der Seite "Aus aller Welt": Harald Glööckler (50), Modemacher, kehrt der Hauptstadt den Rücken. Zusammen mit seinem Ehemann Dieter Schroth zieht der schillernde Designer in ein Haus bei Bad Dürkheim an der Deutschen Weinstraße. "Wir haben unseren langgehegten Wunsch erfüllt und eine Villa mit großem Parkgrundstück auf dem Land gekauft", ließ Glööcklers Management gestern verlauten.
Seine Meinung dazu: "Mich ärgert sehr das Wort Ehemann. Seit Jahrhunderten besteht eine Ehe aus einem Ehemann und einer Ehefrau. Alle anderen Verbindungen sind aus meiner Sicht Partnerschaften und so sollten sie auch genannt werden. Ich wehre mich dagegen, dass wir als Gesellschaft durch solche Wortwahl in den Medien so langsam vorbereitet werden auf eine Zeit, in der Partnerschaften einfach zur Ehe erklärt werden. Meinen Ärger, meinen Protest dagegen sollten Sie bitte ernst nehmen."
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