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Einblicke: Humor ist Ansichtssache

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Mit diesem Problem werde ich noch eine Weil leben müssen: Auch heute ging es bei meinen Gesprächen mit Lesern zwischen zehn und zwölf ausschließlich um das eine Thema. Und weil ich weiterhin dazu stehe, nur von diesen Unterhaltungen zu berichten, wenn es von einem gewissen öffentlichen Interesse ist, was die Anrufer mir zur Flüchtlings- und Asyldebatte  mitteilen, oder wenn es einen (wie auch immer gearteten) Informationsswert hat, müsste ich an diesem Tag eigentlich schweigen. Deshalb berichte ich ausnahmsweise einmal von den Mails, die ich heute erhalten habe und die einen guten Einblick geben in das, womit ich mich tagtäglich zu beschäftigen habe:

Episode 1: Jeden Donnerstag verlege ich die letzten Handgriffe, bevor ich das Haus verlasse und zum Bahnhof eile, in die Zeit so gegen 8.10 Uhr, weil dann im Radio auf MDR Figaro unter der Überschrift "Figaros Fragen" ein mehr oder weniger prominente Zeitgenosse von sich geben darf, was ihn als Antworten so einfällt. Zu meinen Lieblingsfragen, auf die ich immer mit Spannung warte, gehört diese: Worüber können Sie nicht lachen? Zwar werde ich nie in den Genuss kommen, von dem Sender eingeladen zu werden, um mein Antworten zum Besten zu geben, aber heute wäre ich froh, wenn ich antworten könnte: Über Kommentare von Lesern, wenn sie versuchen witzig zu sein. Zwei Beispiele, ein Leser meinte erstens: "Steht ein VW Clean-Diesel vor einer rülpsenden und furzenden Klimakillerkuh, die gerade Tonnen von Methan-Gas ausstößt. Fragt die Kuh: Was bist du denn? Antwortet der VW: Ich bin ein Umweltauto. Die Kuh lacht: Wenn du ein Umweltauto bist, dann bin ich eine deutsche Eiche, die Kohlendioxid in Sauerstoff umwandelt." Und zweitens: "Was unternimmt Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gegen die Plagiatsjäger ihrer Doktorarbeit? Ganz einfach. Sie lockt die Plagiatsjäger in einen Hinterhalt neben der Kasernen-Kita, greift zum Sturmgewehr G 36 und schießt daneben."
 
Episode 2: Täglich bekomme ich durchschnittlich drei Mails von Lesern, die mir einen Link schicken, den ich unbedingt anklicken soll, damit ich weiß, wo es langgeht. Manchmal klicke ich sie einen wenigstens an, bevor ich sie lösche, während ich die anderen gleich ins digitale Nirwana verschiebe. Die Beispiele von heute: Ein Leser schickte mir einen Link mit einer Weiterleitung zu einer Seite, auf der ich mich daran beteiligen kann, eine Petition zur Abwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Weg zu bringen. Mit dem zweite Link, die mir eine Leserin geschickt hatte, wäre ich auf die Seite eines überregionalen Nachrichtenmagazins gekommen und hätte vermutlich viel darüber erfahren, wer für die Kosten aufkommen muss, wenn abgelehnte Asylbewerber mit dem Flugzeug zurück in ihrer Heimatländer geschickt werden müssen. Um eine Petition ging es auch in der dritten Mail eines Lesers, die einen Link enthielt: Der Adressat war in diesem Fall das EU-Parlament, und wenn würde ich mich daran beteiligen, hätte ich meine digitale Unterschrift unter den Appell "Retten Sie unsere Bienen! Erneuern Sie das Verbot von Bienenkiller-Pestiziden!" gesetzt.

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