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Einstein und die Frage: Frühling?
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Weil durchschnittlich einmal in der Woche ein Leser bei mir anruft, weil er mit dem "Gedicht der Woche" auf der Seite Kultur in der "Freien Presse nicht einverstanden ist und den Versen meistens jeden Anspruch auf Poesie abspricht, habe ich in meinem Blog ein eigenes "Gedicht der Woche" eingeführt, weil die Leser es mir geschickt haben mit der Hoffnung, dass ihre Lyrik es in die Zeitung schaffe. In meinen Randnotizen am Freitag gibt es heute mal wieder einen solchen Versuch.
Episode 1: Der Mann war offensichtlich aufgeregt, seine Atemfrequenz jedenfalls zeugte davon, als er mir mitteilte: "Ich stehe hier und kann es genau beobachten: Das ist eindeutig organisiertes Betteln, Sie müssen die Menschen waren, ich habe auch schon bei der Polizei angerufen. Dass er bei einer Tageszeitung angerufen hat und wir frühestens morgen eine Meldung dazu im Blatt haben können, kommentierte er so: "Die kommen doch morgen bestimmt wieder." Zu meinem Hinweis, dass er auf dem Pirnaischen Platz in Dresden stehe und ich die Chancen auf eine Nachricht auf der Seite Sachsen in der "Freien Presse" eher für gering erachte, bemerkte er: "Meinen Sie etwa, die machen vor Chemnitz halt?" Allerdings erhielt ich keine Antwort mehr auf meine Frage, woran er denn erkennen könne, dass es sich um organisiertes Betteln handeln würde, denn seine letzten Worte waren diese: "Da kommt ein Streifenwagen, ich muss Schluss machen."
Episode 2: Wenn mich die Kolleginnen in der Telefonzentrale mit einem Leser verbinden, nennen sie mir immer ein paar Stichwörter, um was es den Anrufern geht, damit ich mich (emotional) darauf einstellen kann. "Der Mann möchte mit Ihnen über Einstein und seiner Theorie der Gravitationswellen sprechen", hörte ich in der Leitung, und mein Herz machte einen (kleinen) Sprung, denn Freude kam auf in meinen Gehirnwindungen: Schon seit Schulzeiten ist der weltanschauliche und existenzphilosophische Ansatz, der sich aus Einsteins Relativitätstheorie, der Heisenbergschen Unschärferelation und schlussendlich auch Schrödingers Katze ergibt, für mich eine Herausforderung, mich näher damit zu beschäftigen und über Auswirkungen für das Sein an sich nachzudenken. Also war ich gespannt, was der Leser dazu zu sagen hatte, nachdem er die Artikel "Einstein hatte wieder mal recht!" und "Gravitationswellen: Forscher beweisen Einsteins Theorie" heute in der "Freien Presse" gelesen hatte. Seine Schlussfolgerung allerdings war dann doch eine Enttäuschung für mich: "Glauben Sie, dass viele Leser Ihrer Zeitung überhaupt nur im Ansatz verstanden haben, worum es bei diesem Thema eigentlich geht?", hörte ich als erstes eine Frage, bevor ich dann mit Verweis auf den Artikel "Unternehmen wollen Gymnasium erst ab Klasse 8" erfuhr, warum der Mann meine Nummer gewählt hatte: "Einer der größten Fehler nach der Wende beim Aufbau des sächsischen Bildungssystems war die Abschaffung der Fächer Polytechnik und Astronomie."
Episode 3: Dieses Gespräch, das nicht weniger verheißungsvoll begann, nachdem die Kollegin in der Zentrale mich mit "er will über Tierschutz und Tierrechte mit Ihnen sprechen" darauf vorbereitet hatte, war nach weniger als einer Minute allerdings schon beendet: "Für die Flüchtlinge werden Millionen, wenn nicht sogar Milliarden ausgegeben, aber für den Tierschutz in Deutschland gibt es nicht mal einen Bruchteil davon", meinte der Anrufer. "Tut mir leid, aber das kann man nicht miteinander vergleichen", waren meine ersten Worte des Versuchs, mit dem Mann darüber zu reden, allerdings waren es auch fast meine letzten, weil ich nicht bereit war, diese Relation von Ausgaben der Bundesregierung meinen Kollegen in der Redaktion als Thema vorzuschlagen.
Episode 4: Vom Inhalt her ist dieses (etwas andere) "Gedicht der Woche" im Blog des Leserobmanns bestens geeignet, auch meine Gedanken und Gefühle anzuregen und in Gang zu bringen, wobei ich mich einer Beurteilung der lyrischen Qualität enthalten möchte:
Sehnsucht
Wo bleibt die Sonne?
Wo bleibt der Frühling?
?Geduld, Geduld"
zwitschern die Vögel,
läuten die Schneeglöckchen in den Gärten,
es ist erst Februar,
der Frühling kommt,
es ist noch Zeit.
Noch hängen tief, grau, dicke Wolkendecken,
am frühen Morgen,
irgendwo die Sonne sich darin versteckt
mich zieht es trotzdem stets hinaus
jeden Morgen zum Gartenhaus
im ?Bergidyll? auf des Bergeshöhn.
Schaue in dem Garten in alle Ecken
irgendwas hier zu entdecken.
O welche Freude
Ich sehe schon die Frühlingsblüher
die grüne Spitzen aus der Erde sich recken.
Schneeglöckchen, Winterlinge, Huflattich blühn,
In dürren Hecken zwitschern leis die Vögel
?Hab noch Geduld der Frühling ist nicht weit!?
Stilles hoffen, warten voller Sehnsucht
Steh ich im Garten, schaue über Wald und Flur
?Frühling, Frühling wann kommst du nur??
Ein warmer Sonnenstrahl trifft mein Gesicht,
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