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Drei, vier: Fröhlich sein und singen

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Vor ziemlich genau fünf Jahren habe ich in einem Blogeintrag über die ABC-Zeitung geschrieben, dass ich leider keine Gelegenheit habe, mir ein Original dieser monatlichen Kinderzeitschrift aus DDR-Zeiten anzuschauen, um mich persönlich davon zu überzeugen, warum dieses Heft, obwohl es 30 Pfennig kostete, bei den Kindern im Alter so bis ungefähr zehn Jahren ein echter Renner war. Fotos von Rolli und Flitzi hatte ich im Netz gefunden, auch andere Abbildungen ganzer Seiten, aber ich wollte eben ein Heft in den Händen halten und mit allen Sinnen eintauchen in eine Welt, die ich bislang nur von Erzählungen kannte. Es war mir nicht vergönnt, niemand hat mir, nachdem er davon in meinem Blog gelesen hatte, eine ABC-Zeitung aus Vorwendezeiten zum Ansehen angeboten. Ein Kollege, den ich damals darauf angesprochen hatte, wollte mich mit dem Hinweis trösten, dass die Leute, die im Netz unterwegs sind und Blogeinträge lesen, zu einer Generation gehören, die sich ganz bestimmt nicht mehr an die ABC-Zeitung erinnern können. Heute habe ich wieder ein solches Problem und wage einen zweiten Versuch.

"Damit kann man nun wirklich keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken, das hat Frösi vor mehr als 50 Jahren schon gemacht und gerade mal die Kinder damit begeistern können", meinte ein Anrufer, der meine Nummer gewählt hatte, weil er mir seine Meinung über die heutige Ausgabe der "Freien Presse" sagen wollte. Zur Erklärung: Auf mehreren Seiten sind heute 3D-Bilder zu sehen, die mit der entsprechenden Brille, die der Zeitung beigelegt war, betrachtet werden können. Bei den Aufnahmen handelt es sich größtenteils um Fotos, die meine Kollegen in der Redaktion vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt für diesen Zweck zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Ergänzend dazu können die Leser heute mit der zwölfseitigen Sonderbeilage "Der Mars in 3D" besonders eindrucksvoll in die Welt des Roten Planeten eintauchen. Bis 15. März ist außerdem auf der Kino-Ebene der Chemnitzer Einkaufsgalerie "Roter Turm" eine Ausstellung zu diesem Thema zu sehen.

Natürlich habe ich den Mann in der Leitung gefragt: "Frösi?" Der Leser hat mich aufgeklärt, es hat ihn hörbar ein gutes Gefühl gegeben, dies zu tun, seine Aussprache wurde deutlicher, etwas lauter wurde er auch: "Frösi war zu DDR-Zeiten eine Kinderzeitschrift, wobei sich der Name von dem bekannten Pionierlied 'Fröhlich sein und singen' ableitete." Zwei weitere Anrufer haben mich heute zwischen zehn und zwölf darauf hingewiesen, dass "Frösi" in den siebziger Jahren schon Ausgaben mit 3D-Bildern und Brille herausgebracht hat. "So ganz verstehe ich deshalb nicht, warum Sie uns heute das Gefühl vermitteln wollen, dass dreidimensionale Bilder in der Zeitung eine aufregende Sache sind", sagte ein Leser. Über die Bildersuche der Suchmaschine habe ich mir viele Titelseiten von "Frösi" auf den Bildschirm holen können, und jedes Mal habe ich gedacht: Schön, aber wenn ich jetzt noch darin blättern könnte?

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