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Gut gegen Knoten im Gehirn

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Dass der Blog für mich manchmal eine gute Möglichkeit ist, mir die eine oder andere Verknotung in den Gehirnwindungen von der Seele zu schreiben, habe ich nie bestritten und bei jeder sich bietenden Gelegenheit um Nachsicht gebeten, wenn es wieder mal der Fall war. So wie heute: Nach dem Schreiben meiner Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern zum Wochenausklang habe ich mich etwas besser gefühlt, diese Tatsache aber möchte ich nicht weiter kommentieren, ich bitte um Verständnis.

Episode 1: Sich selbst zu loben gehört ohne Zweifel zu den weniger angesehenen Tugenden, weshalb ich mir die Entscheidung auch nicht leicht gemacht habe, hier in meinem Blog wiederzugeben, was ein Leser mir mitgeteilt hat, denn es handelt sich um die Bestätigung dafür, dass ich mit meiner Arbeit auf dem richtigen Weg, manchmal den Finger genau in die Wunde zu legen, wo es der Gesellschaft besonders wehtut. Heute aber soll es sein, diese Bitte eines Lesers möchte ich nicht für mich behalten: "Werter Herr Oldeweme, ich habe an Sie als zu spät geborenem Wessi eine Bitte, nein: Eine Forderung. Hören Sie auf mit Ihrem pastoralen, zwischen den Fronten herumeiernden Gutmensch-Geseire. Nicht nur ich kann es nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Haben Sie überhaupt einen Standpunkt? Zeigen Sie endlich Flagge in dieser heutigen Zeit. Mit freundlichen, aber antifaschistisch-sozialistischen Grüßen, Siegfried W."

Episode 2: Dass mich Leute anrufen, weil Sie mit mir über die Überschrift eines Artikels reden wollen, gehört für mich zwischen zehn und zwölf zur Tagesordnung. Meistens kritisieren sie die Wortwahl oder sprechen von einem "falschen Zungenschlag", der ihrer Ansicht nach etwas suggeriert, was aber so nicht stimme. Fast immer bedanke ich mich für den Hinweis und versichere, dass ich meine Kollegen in der Redaktion darüber berichten werde. Nun ist aber etwas passiert, was tatsächlich höchst selten vorkommt: Ich habe fast eine Viertelstunde lang mit einer Anruferin darüber gesprochen, was diese Überschrift zum Ausdruck bringt, wenn man sie zum Anlass nimmt, darüber nachzudenken, wie es um die politische Kultur in unserem Land bestellt ist. Ich zitiere: "Regierung will wieder auf die Bürger zugehen". In dem Bericht ging es darum, dass die sächsische Staatsregierung mit speziellen Angeboten das Vertrauensverhältnis zum Staat und seinen Institutionen verbessern beziehungsweise erneuern möchte. Das Gespräch mit der Frau in der Leitung kann ich nicht mal ansatzweise zusammenfassen, doch ihre Eingangsfrage an mich bringt auf den Punkt, worum es uns ging: "Hat die Regierung also in den vergangenen Jahren vollkommen an den Menschen vorbei ihre Entscheidungen getroffen?"

Episode 3: Nachdem ich gestern viel darüber nachgedacht und in diesem Sinne hier davon berichtet habe, warum viele Leser an das Ende ihrer Briefe gern einen mehr oder weniger berühmten Menschen zitieren, hat mir ausgesprochen gut gefallen, dass ich für diese Überlegungen in meinem Blog einen Platz gefunden habe, zumindest im virtuellen Raum diese Gedanken mit jemanden zu teilen. Deshalb werde ich künftig immer dann, wenn mir ein Zitat mir gut gefällt, weil es zum Thema passt und deshalb Beachtung verdient, hier davon berichten. Ein Leser hat seiner Meinung zur Flüchtlings- und Asylkrise mit diesem Zitat abgeschlossen: "Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker." (Che Guevara)

Episode 4: Ein neuer Rekord ist das zwar nicht, denn die Bestmarke liegt bei vier Wochen und drei Tagen, aber auf den zweiten Platz der Bestenliste zum Thema "Sinn oder Unsinn der Zeitumstellung" hat es ein Leser geschafft, der sich heute (also zwei Wochen und zwei Tage vor dem Tag der Uhrenumstellung) an uns gewandt hat, weil er seit Jahren gegen diesen "Schwachsinn" zu Felde zieht, und zwar mit dieser Bitte: "Vielleicht bewegt sich doch mal was, wenn Sie rechtzeitig genau darüber schreiben, denn ich kann Ihnen versichern: Niemand will die Sommerzeit, niemand braucht sie, sie hat nur Nachteile."

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