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Kein Sachse, ein Vogtländer

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Für mich war es eine in jeder Hinsicht turbulente Woche, die ich nun mit meinen Randnotizen zum Freitagnachmittag abschließen möchte, weil die Berichte und Kommentare zu den drei Landtagswahlen am vergangenen Sonntag besonders viele Leser bewogen hat, zum ersten Mal überhaupt meine Nummer zu wählen und mir zu erzählen, was ihnen dabei so durch den Kopf gegangen ist.  Für Normalität war trotzdem noch genügend Platz, unter anderem dies habe ich seit Montag erlebt, es sollte zumindest erwähnt werden:

Episode 1: Von der Anzahl der Wörter her war es nicht der kürzeste Anruf, den ich während der vergangenen fünfeinhalb Jahr erhalten habe, aber weil der Mann sich große Mühe gab, auch noch schnell zu sprechen, nimmt sein Kommentar zu den Berichten über die Wahlen am vergangenen Sonntag mit einer Zeit von unter zehn Sekunden in dieser Liste dennoch einen Spitzenplatz ein: "Ich bin kein Rechter, ich bin kein Sachse, ich bin Vogtländer und ich bin stolz darauf", sagte der Mann in der Leitung und legte auf.

Episode 2: Die Verfasser von Leserbriefen, die besonders geistreich sein wollen, was ihnen aber so gut wie nie gelingt, nutzen häufig das Mittel, sich mit einem Witz über die lustig zu machen, die sie eigentlich inhaltlich kritisieren zu wollen. Weil ich mir treubleiben möchte, zitiere ich diesen Versuch, gerade weil ich damit zum Ausdruck möchte, wie daneben ich das finde. Roland K. schrieb mir zu einem Bericht über den Milliardenverlust der Deutschen Bahn:  "Worin besteht die Gemeinsamkeit zwischen einem Eunuchen und dem Management der Bahn? Antwort: Beide wissen wie es geht - können es aber nicht."

Episode 3: Die Verfasser von Leserbriefen, die besonders geistreich sein wollen, was ihnen aber so gut wie nie gelingt, nutzen häufig das Mittel, sich mit einer originellen Wortschöpfung aus der Masse der Kommentatoren hervorzuheben. Seit den Wahlen am vergangenen Sonntag haben sechs Meinungen mich erreicht, in denen die Leser versucht haben, durch eine syntaktische Verbindung von "Petry" und "Heil" herzustellen.

Episode 4: Zu dem Brief eines Lesers, von dem ich in meinem Blog "Gut gegen Knoten im Gehirn" berichtet und den ich vollständig in meiner Kolumne "Heute mal wie im Blog" auf der aktuellen Seite Leserforum berichtet habe, habe ich mehrere Anrufe und auch Mails bekommen. Diesen einen Kommentar möchte ich, weil er mir angesichts der Wortwahl gefällt, hier zitieren. Diese Einstellung des Lesers "... zeugt von einer Respektlosigkeit gegenüber Andersdenkenden und offenbart gleichzeitig, dass sich jetzt auch Leser, die im Vollbesitz geistiger Anspruchslosigkeit sind, aus der Deckung wagen. Es ist richtig, auch  solche Auswüchse einmal aufzuzeigen." (Gunther K.)

Episode 5: Bei manchen Reaktionen auf einen meiner Blogeinträge kann ich nicht anders, ich muss sie hier wiedergeben, für diese möchte ich mich bei Detlef Müller, der für die SPD im Bundestag sitzt, ausdrücklich bedanken, er hat mir dies zu meinem Eintrag "Chemnitz - Leben auf dem Abstellgleis" geschrieben: "Im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplanes (bis 2030) ist auch die durchgehenden Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale, nämlich von Hof bis Nürnberg bzw. Regensburg enthalten. Damit ist die Chance gegeben, die im Fernverkehrskonzept der Deutschen Bahn AG benannte IC-Linie von (Rostock-) Berlin-Dresden-Chemnitz-Zwickau-Hof-Regensburg-München auch tatsächlich ab 2022 anzubieten. Es wäre nicht das, was wir uns alle wünschen: Der Fernverkehrsknoten in Sachsen ist nun mal Leipzig Hbf mit ICE/IC-Verbindungen in alle Richtungen. Aber es wäre eine zumindest anfangs annehmbare Minimallösung, um überhaupt irgendwie mittels schneller Fernverkehrsanbindungen Chemnitz und Südwestsachsen überregional erreichbar zu machen. Des weiteren gehen selbstverständlich alle Bemühungen vor und hinter den Kulissen weiter, die Strecke Chemnitz-Leipzig doch noch in den neuen BVWP unterzubringen."

Episode 6: Weil ich mich an meine eigenen Vorgaben halte, möchte das "Gedicht der Woche" in meinem Blog vollständig und ohne weiteren Kommentar wiedergeben:

Zerstörung

Zuerst ganz toll schießen,
dann sollen reich Spenden fließen.
Je mehr zerschossen und Häuser gut getroffen,
auf hohe Spendensummen kann man hoffen.
Die Steuern und die Spenden
können wohl das Blatt nicht wenden.
Und so erklär ich ganz unumwunden:
Der Frieden kommt doch nur von unten.

Knut M.

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