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Ich muss etwas gestehen: Ich lebe appstinent. Es ist nicht ganz einfach, das zuzugeben. Jetzt, wo sie alle so viel Appetit haben - auf Apps.

App [sprich: Äpp] steht für Application-Software, die sich zumeist auf Geräte wie das iPhone laden lässt. Viele dieser Apps sind inzwischen mega-erfolgreich. Wenn nicht sogar giga-geil.
Mindestens. Allein Marktführer Apple hat bislang mehr als zwei Milliarden Mal Apps unter die Leute gebracht - und damit quasi appgesahnt. Immerhin lässt sich der Konzern mit 30 Prozent am Erlös beteiligen, sobald eine App über die eigene Plattform verkauft wird. Wenn das mobile Internet also ein Hort der App-Hängigen ist, dann ist Steve Jobs der Klosterbruder, der in seiner Apptei vor Lachen nicht schlafen kann - und weil er mit dem Geldzählen nicht nachkommt.

Zugegeben: Nicht alle Apps kosten Geld - und es sind auch nicht alle schlecht. Man kann sich etwa die nächstgelegene Bushaltestelle oder angesagte Clubs einer Stadt anzeigen, beim Bestimmen von Pilzen helfen oder sich vor stationären Blitzern warnen lassen. Einerseits. Andererseits gibt es leider auch viel Unsinn, sodass sich appgezockt fühlt, wer eine solche Anwendung ersteht. Der Fatburner2K gehört dazu. Das Programm lässt das iPhone vibrieren - auf den Bauch gelegt, soll das Handy quasi überschüssige Pfunde wegrütteln. Kosten: 79 Cent.

Für 3,99 Euro wiederum kann man sich von einer erotischen Frauenstimme das Alphabet vorlesen lassen. Schlimmer ist da nur noch eine fünf Dollar teure Anwendung namens Passion. Sie erfasst, ob jemand beim Sex ein Stecher vor dem Herrn ist und nutzt dazu den Beschleunigungssensor und das Mikro des iPhones. Einmal am Arm fixiert, misst das Gerät Ausdauer, Orgasmus und Aktivität, während man es treibt. Die Frage "Na Schatz, wie war ich"? beantwortet fortan nicht mehr die Frau, sondern das Handy. Was allerdings noch fehlt, ist ein akustisches Resümee der Messdaten - von Buh-Rufen über lauwarmen Beifall bis hin zum begeisterten "Bravo! Bravissimo!"

Angesichts der Summen, die man für all dies ausgeben kann, kommt es nicht von ungefähr, dass mit Used Budget ein Programm zur Kostenkontrolle zu den beliebsten Apps gehört.
Und es ist ein Wunder, dass das Privat-TV noch nicht darauf angesprungen ist. Potenzial hätte es jedenfalls, wenn Peter Zwegat in "Total appgebrannt" iPhone-Opfern raus aus den Schulden hilft, oder ein bekannter deutscher Komödiant die zehn sinnlosesten Handy-Anwendungen vorstellt. Titel der Sendung: "Ingo appelt".

Von Ronny Strobel

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