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Und die Hundehalter rufen an
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Ja, ich gebe es zu: Ich habe ein gestörtes Verhältnis zu Hunden. Soll heißen: Egal, um welche Rasse es sich bei dem Vierbeiner handelt, der da gerade in meiner Nähe ist oder womöglich auf mich zukommt, ich gehe immer zuerst auf Distanz und lasse Vorsicht walten bei dem Versuch, zu dem Tier einen unmittelbaren Kontakt herzustellen. Sollte es auf einen Konflikt oder physischen Kontakt hinauslaufen, bin ich immer ich derjenige, der das Weite sucht, wenn Missverständnisse in der Kommunikation drohen. Verschweigen möchte ich mit Blick auf das Thema dieses Blogeintrags auch nicht, dass ich Vorurteile habe, wenn es um die Besitzer von - eindeutig so eingeordneten - Kampfhunden geht. Dies ist das Resultat - ich möchte da nichts beschönigen - meiner persönlichen Beobachtungen während der vergangenen 13 Jahre in Bahnhofshallen und in unmittelbarer Umgebung von Bahnhöfen, die ich so umschreiben würde: Die Personen mit Kampfhunden an der Leine sind fast immer betont martialisch aussehende Männer; eine Frau mit einem solchen Vierbeiner habe ich noch nie gesehen, ein Mann in Business-Garderobe war die absolute Ausnahme. Darauf möchte ich hinaus:
Sieben Leser haben mich seit gestern angerufen und auf eine Weise ihrem Unmut viel Luft verschafft, wie ich sie nur selten erlebe, was bedeutet: Das Potenzial an aggressivem Nachdruck und verbaler Entgleisung (in der Art von "an die Wand stellen") war besonders groß. Den Anrufern ging es um den Artikel "Vom Hundebiss für immer gezeichnet" auf der Seite "Aus aller Welt" am Samstag in der "Freien Presse". Ein Rottweiler hatte ein zweijähriges Mädchen lebensgefährlich, und in Duisburg standen deshalb zwei Frauen vor Gericht. Zum besseren Verständnis: Von den Lesern haben fünf selbst einen Rottweiler, einer einen Schäferhund und einer einen Golden Retriever; Frauen waren nicht unter den Anrufern. Der Grund, weshalb sich diese Leute bei mir gemeldet hatten, war in allen Fällen der gleiche. Mit diesem Bericht werde der Rottweiler zum wiederholten Male in der Zeitung als eine gefährliche Hunderasse dargestellt, was er aber in Wirklichkeit gar nicht ist, sondern eher verspielt und kinderlieb. Allein die Halter der Hunde trügen die Verantwortung, weil sie die Tiere nicht richtig erzogen hätten oder sie, was bei einzelnen Begegnungen mit Menschen zwingend erforderlich sei, an die Leine hätten nehmen müssen. "Dier Artikel hätte niemals in der Zeitung erscheinen dürfen, das ist Journalismus auf der untersten Stufe, wie man ihn sonst nur von der ('...')-Zeitung kennt", meinte ein Anrufer. "Wenn das beispielsweise ein Collie oder ein Irish Setter gewesen wäre, hätte es die Nachricht nicht einmal in die Zeitung geschafft", sagte ein anderer Mann in der Leitung.
Darauf habe ich die Leser hingewiesen: An keiner Stelle ist in dem Bericht ist zu lesen, dass es typisch für das Verhalten von Rottweilern sei, auszurasten und wie im Blutrausch kleine Kinder oder andere ältere Personen lebensgefährlich zu verletzen. Hingegen bringt der Artikel mit Formulierungen wie "häufig nicht angeleint gewesen sei" und "zuvor auch schon andere Kinder angegriffen" deutlich zum Ausdruck, dass die Schuldfrage ohne Zweifel beantwortet ist und sich die Halterin der Verantwortung nicht entziehen kann und zurecht wegen fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht gestanden hat. Auffällig ist, und deshalb habe ich dieses Thema überhaupt aufgegriffen: Mit keinem der sieben Anrufer war es möglich, überhaupt auch nur darüber zu diskutieren, dass der Artikel von der journalistischen Seite aus betrachtet nicht zu beanstanden sei und dass es gute Gründe gibt, darüber zu berichten wenn ein Hunde beinahe ein Kleinkind tötet. Diese Weigerungshaltung und das unbeirrte Festhalten an der eigenen Meinung hat mir doch zu denken gegeben: Lässt dies vielleicht doch Rückschlüsse auf mehr oder weniger stark ausgeprägte Charaktereigenschaften der Halter von Hunden zu, die für gewöhnlich als Kampfhunde bezeichnet werden oder Eigenschaften dieser Rassen besitzen?
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