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Mein Glück: Sommerpause

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Irgendwann habe ich – das muss so zweieinhalb bis drei Jahre her sein –  die Entscheidung getroffen, mich nicht mehr zu rechtfertigen oder sogar zu verteidigen, wenn Leser am Telefon mir das Vertrauen entziehen wollen und meinen, ich sei auf keinen Fall der richtige Ansprechpartner, weil ich meine Wurzeln in den alten Bundesländern habe und erst seit 1993 in Sachen lebe. Heute war das gleich bei drei Gesprächen zwischen zehn und zwölf der Fall. Die Männer (alle im Seniorenalter) haben mich angerufen, nachdem sie die Reportage "Ein Krieg, der nicht vergehen will" auf der Seite "Zeitgeschehen" heute in der "Freien Presse" gelesen hatten.

Zwei Anrufer haben mich gleich zu Beginn gefragt, ob ich nicht ursprünglich "aus dem Westen" komme, weil sie dann nämlich nicht mit mir darüber sprechen wollten, ob die beiden unterschiedlichen Sichtweisen von dem Ende des Zweiten Weltkriegs tatsächlich so waren, wie sie mein Kollege in dem Bericht dargestellt hat. "Ich möchte mit jemanden reden, der meine Haltung in dieser Sache nachvollziehen kann", sagte ein Leser, während der andere meinte: "Einen von drüben möchte ich nicht, können Sie mich nicht mit dem Autor des Artikels verbinden?" (Das dieser Kollege auch "von drüben" ist, habe ich ihm nicht gesagt, weil er offensichtlich davon ausgeht, dass diesen Artikel nur jemand verfasst haben kann, der in der DDR groß geworden ist.) Mit dem dritten Leser geriet ich fast in einen Streit, denn er wollte mir nicht glauben, woran ich aber festhielt: "Ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, welches Geschichtsbild mir man hinsichtlich des Zweiten Weltkriegs in der Schule vermittelt hat, denn das ist mehr als 40 Jahre her."

Nach meiner heutigen "Sprechstunde" habe ich den Anrufbeantworter aktiviert und zu mir selbst gesagt (tatsächlich laut): "Gut, dass du jetzt erst mal Urlaub hast." Soll heißen: Dieser Blog macht Sommerpause, ich melde mich, sobald ich wieder am Schreibtisch sitze.

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