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Und dann diese Ohnmacht ...

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Dieser Blogeintrag wird ein kurzer, den Grund will ich nicht verschweigen: Normalerweise schreibe ich freitags über die Randnotizen aus den Protokollen meiner Gespräche mit Lesern zwischen zehn und zwölf; der Ton (auch zwischen den Zeilen) ist immer eher ein heiterer oder unterhaltsamer. Das aber funktioniert heute nicht: Mir ist nämlich wichtig, dass ich von den vier Anrufen berichten kann, bei denen Leser den Kontakt mit mir haben, nachdem sie den Artikel "Tierquälerei auf der Autobahn" gestern  auf der Seite "Zeitgeschehen" gelesen hatten. Wer den Grund, der bei allen der gleiche war, vielleicht nachvollziehen möchte, sollte sich nun vielleicht die Zeit nehmen, sich die Reportage über die Kontrollen von Tiertransporten erst einmal durchzulesen.

"Ich hätte heulen können, weil mich fragte, wie so etwas in einer zivilisierten Gesellschaft wie der unsrigen überhaupt möglich ist", sagte eine 73.jährige Frau aus Chemnitz. Eine andere Seniorin meinte: "Das Bild mit den dicht gedrängten Schweinen auf dem Lastwagen hat mich minutenlang fassungslos gemacht." Von einem ganz anderen Gefühl übermannt war ein Rentner aus dem Erzgebirge worden: "Ich war so etwas von wütend, dass ich gedacht habe, man müsse die Verantwortlichen für Jahre hinter Gittern wegeschließen." Den noch viel weitergehenden Vorschlag für die Bestrafung von Menschen, die so mit Tieren umgehen, eines 36-jährigen Lesers möchte ich hier nicht wiederholen. "Ich kann mich kaum wieder beruhigen, so zornig bin ich beim Lesen des Berichts geworden", hatte mir außerdem noch mitgeteilt.

Weil ich die vier Leser ausdrücklich danach gefragt habe, kann ich dieses Fazit ziehen in dem Bewusstsein, dass ich damit eine Botschaft in den virtuellen Raum schicke, die das Problem - auch meiner Ansicht nach - auf einen Punkt bringt, der eigentlich eher der Resignation zu neuer Nahrung verhilft. Die Leute in der Leitung und ich - wir waren uns einig: Das Gefühl der Ohnmacht, mit der man sich konfrontiert sieht, wenn man solche Reportagen liest, ist so groß, dass man vor lauter Verzweiflung eine Hilferuf von noch nie dagewesener Lautstärke in die Welt hinausschreien möchte.

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