Blog "Leser-Obmann": Sorry, aber hier halte ich mich raus

Weil ich mir ganz fest vorgenommen habe, mich aus der Suche nach einem Kandidaten für die nächste Wahl des Bundespräsidenten herauszuhalten und diesem Vorsatz trotz einiger Versuche von Lesern, mich in eine Diskussionen zu verwickeln, nachdem acht meiner Kollegen vorgestern auf der der Seite "Zeitgeschehen" versucht haben, für ihre Favoriten eine Lanze zu brechen beziehungsweise die Gründe für eine Kandidatur innerhalb weniger Zeilen auf den Punkt zu bringen, treu zu bleiben, darf ich diesen Blogeintrag eigentlich gar nicht schreiben. Die Meinungen zu den einzelnen Statements, die bei mir eingegangen sind, kann ich allerdings auch nicht ruhigen Gewissens wiedergeben, weil ich mir nämlich einen Kommentar dazu regelrecht verkneifen müsste, was mir aber nicht gefallen würde, weil das gegen meine Überzeugung der Verbannung jeder Art von Maulkorb wäre, doch würde ich es trotzdem tun, käme das einer Einmischung in der Prozess der öffentlichen Meinungsbildung gleich, an dem ich aber (siehe oben) unbedingt nicht teilnehmen möchte. Warum? Die Frage beantworte ich gern: Die Prämissen innerhalb der Sondierungsphase bei der Suche nach einem Kandidaten halte ich des Amtes des  Bundespräsidenten für unwürdig; das gefällt mich nicht, ich will nicht Teil dieser Findungsphase sein. Der Leserin, die mich gestern angerufen hat und gefragt hat, ob sie mit mir über die Eigenschaften reden könnte, die ein deutsches Staatsoberhaupt haben sollte, habe ich gesagt, dass das kein Problem sei, solange wir nicht über bestimmte Personen sprechen. Damit war sie einverstanden, also haben wir ein "Brainstorming" über die Anforderungen an die Persönlichkeit eines Bundespräsidenten gemacht; und das waren ebenso aufschlussreiche wie unterhaltsame Minuten. Zum Schluss sagte sie: "Ganz ehrlich, die eine oder andere Eigenschaft verkörpert für mich auch der Leserobmann der Zeitung." Geantwortet habe ich: "Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich kann definitiv nicht Bundespräsident werden." Natürlich wollte sie den Grund wissen, und ich habe ihn ihr auch nicht verschwiegen. Nur bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn auch hier in all seinen Einzelheiten so wiedergeben darf wie am Telefon. Besser nicht, man weiß ja nie, nur mit diesem Satz will ich mich selbst zitieren: "Ich bin unmittelbar an der holländischen Grenze aufgewachsen und konnte bis in meine Studentenzeit mit dem Fahrrad ins Nachbarland fahren."

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