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Kein Auto, kein Internet, kein Bett - Das Leben könnte doch so einfach sein, ...

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Mein dritter Tag ohne Fahrzeug, mein dritter Tag ohne Mitfahrgelegenheit, mein dritter Tag ohne Internet. Sonntag habe ich meinen Honda, den ich 10 Tage für 400€ auslieh, unbeschadet zurückgegeben. Die Managerin von Zebra Renacer teilte mir freundlich mit, dass ich zukünftig für meine Fahrten auf den Schotterstraßen keinen Kleinwagen mehr bekommen werde. Es gehe zu sehr über die Reifen und die Stoßdämpfer. Ja, das glaube ich gern. Die Managerin der Autovermietung stammt nicht aus der Kavangoregion und hat keine Ahnung über die Straßen hier, wobei doch die Schotterstraßen im südlichen Afrika weltberühmt sind.
Sehr bestimmt diskutiere ich mit Valerie, der Wirtin der n’Kwazi Lodge, dass ich ein lokales Taxi nehme, welches mich zusammen mit Marcus und Magdalena nach Rundu zum Steakhouse bringt, wo ich im Internet arbeiten kann und meine beiden Begleiter ein deftiges Mittagsmahl zu sich nehmen werden.
Endlich habe ich Zugang zum Internet! Beim Überprüfen meiner Konten stelle ich mit Erschrecken fest, dass der Wert des Euro gegenüber dem Namibischen Dollar immer weiter sinkt. Aber ich bin froh, dass bisher nicht wieder irgendwelche Kriminelle versuchten mein Konto zu hacken oder die Karte zu duplizieren, wie schon zweimal während meiner Aufenthalte in Namibia geschehen. Internet, Fluch oder Segen? Es ist einerseits toll im Vergleich zu vor acht Jahren von einem Kontinent zum nächsten schnell in Kontakt zu kommen, auf der anderen Seite habe ich immer wieder ein mulmiges Gefühl, wenn ich meine Kredit- oder Mastercard einsetze.
Ich erwähnte schon mehrfach, dass wir in der Lodge immer wieder große Probleme mit einem fahrtüchtigen Auto haben. Täglich muss mehrfach zur Vorschule in der Mayana Lodge gefahren werden, um unsere Vorschulkinder mit Frühstück und Mittagessen zu versorgen. Die Wäsche der Touristenunterkunft wird dort gewaschen, da in der Lodge der Strom aufwendig mit einem Generator erzeugt wird. Die Nahrungsmittel für die Lodge, Getränke und Eisbarren werden täglich frisch in Rundu eingekauft, für die Waisenfamilien transportieren wir monatlich fünfzehn Sack Maismehl à 20 Kilogramm. Ich will diese Wochen noch 18 Sack Maismehl kaufen. Der Transport von Zement war vor zwei Tagen zu viel für Pieters Auto, weshalb auch dieses wieder ausfällt.
Zurück zu heute Morgen, ich bin es gewohnt, dass es in Afrika immer anders kommt als geplant. Meinen Rucksack für den Ausflug nach Rundu habe ich bereits gepackt: Laptop, iPhone für die Internetverbindung, Stromkabel, Wasser, Geld, Kreditkarte. Es parkt plötzlich ein Auto mit sechs Angestellten vom staatlichen medizinischen Dienst vor der Lodge. Die Mitarbeiter sind derzeit in der Kavangoregion unterwegs, um gegen die Malaria-Mücken zu sprühen. Das bedeutet für die Lodge, alles was sich im Bungalow befindet auszuräumen incl. mobile Klimaanlage und Moskitonetze. Und für mich bedeutet es, wieder einmal all meine Sachen zu packen und zusammen mit den Paketen von diversen Sponsoren alles vor den Bungalow zu bringen.

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