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Das Kreuz und die Fahrt: Nur warum?

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Es gibt eine Reihe von Dingen, bei denen ich mir ganz sicher bin, dass ich sie niemals tun werde. Darunter sind, womit ich vermutlich bei nicht wenigen auf viel Verständnis stoßen werde, auch Freizeitaktionen, die angesichts der zumindest nicht ungefährlichen Umstände einen gewissen Kick und als Resultat davon ein emotionalen Spitzenwert (Höhepunkt wäre das bessere Wort dafür, das würde aber vielleicht zu Missverständnissen führen) versprechen; als Beispiele möchte ich das "House-Running" oder das "Bungee-Jumping" anführen, wobei jeder, wie es ihm gerade gefällt, nun Rückschlüsse auf meinen Charakter oder meine Persönlichkeit ziehen darf, das ist mir in diesem Fall mal völlig egal. Aber es gibt eben auch Sachen, die mir niemals in den Sinn kommen würden, obwohl sie von Millionen Menschen mit absoluter Begeisterung in ihre Freizeit- und Urlaubsplanung aufgenommen werden, wobei ich da jetzt in etwas größere Nöte gerate, dafür nachvollziehbare Gründe zu nennen, weshalb ich einfach mal auf "macht mir keinen Spaß" und "übt auf mich keinerlei Reiz aus" verweise.

Dazu gehört, und darum geht es eigentlich heute, auch die Kreuzfahrt auf großen Schiffen. Jeder darf das nach Herzenslust machen und viel Geld dafür ausgeben, mir würde aber niemals in den Sinn kommen, eine solche Urlaubsreise zu buchen. Drei Leserinnen haben mich heute wegen solcher Kreuzfahrten angerufen. Was daran absolut verwunderlich ist, war der gleiche Grund, den mir die Frauen nannten: "Ich habe gerade Ihre Kolumne im Leserforum über die Plastiktüten gelesen", formulierte ihn eine Anruferin. Bei den drei Damen hatte es ein höchst ähnliches Gefühl ausgelöst: "Viele mehr noch ärgere ich mich nämlich über diese riesige Kreuzfahrtschiffe, weil sie als Dreckschleudern die Umwelt belasten und dort unendlich viel völlig überflüssiger Müll produziert wird", fügte eine der anderen Leserinnen hinzu. Diesen Blogeintrag schreibe ich, weil die Frauen eigentlich auch die gleiche Fragestellung in den Raum stellten, die die dritte Anruferin so formulierte: "Wie bei den Plastiktüten, die über den Preis die Verbraucher über die Notwendigkeit des Verbrauchs nachdenken lassen sollten, würde ich mir wünschen, dass es eine Möglichkeit gibt, die Urlauber auf den Kreuzfahrtschiffen zum Nachdenken zu bewegen, ob es nicht ähnlich reizvolle Alternativen gibt, die schönste Zeit des Jahres zu verbringen, ohne einen Frevel an der Umwelt zu begehen."

Womit ich eigentlich bereits am Ende dieses Eintrags angelangt bin: Zum einen halte ich Kreuzfahrtschiffe auch aus Umweltschutzgründen für höchst bedenklich, zum anderen fällt mir nichts ein, was man machen könnte, um den Fans dieser Urlaubsart einen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben, sich Gedanken über ihr Tun zu machen; der Preis (wie bei der Plastiktüte) scheidet wohl aus, da es offenbar viele Menschen gibt, die sich das leisten können und wollen, und außerdem Anbieter auf dem Markt sind, die sich gegenseitig die Kunden mit Dumpingpreisen abjagen wollen. Also, womit ich auch die drei Unterhaltungen mit den Leserinnen auf den Punkt bringen kann: Hat jemand eine Idee, wie man dem offenbar anhaltenden Boom der Kreuzfahrtschifffahrt zumindest etwas Sand ins Getriebe streuen kann?

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