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Die Schrauben drehen, nicht ziehen

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Kürzlich hat mein Laptop ein neues DVD-Laufwerk bekommen. Für das Einbauen brauchte der freundliche Kollege das passende Werkzeug, er sagte: "Ich besorge nur schnell einen Schraubenzieher." Da ich, der auf sprachliche Genauigkeiten normalerweise großen Wert legt und von den Lesern am Telefon diesbezüglich häufig wegen der "Fehler" meiner Kollegen kritisiert werde, es mir mal wieder nicht verkneifen konnte, erwiderte ich: "Besser ist ein Schraubendreher, denn mit einem Zieher werden wir die Schrauben kaum herausbekommen, weil man sie dazu drehen muss, ein Ziehen ist gar nicht erforderlich." Wie er darauf reagiert hat? "Klugs...", lautete das Wort, das aus seinem Mund kam. Womit ich beim heutigen Thema angekommen bin: Auf meiner Liste mit Wörtern, deren beabsichtigter Sinn sich allen erschließt, die aber trotzdem falsch sind, weshalb man sich genau überlegen sollte, ob man sie schreibt oder sagt, gibt es einen neuen Eintrag. Zuvor der aktuelle Stand im Ranking (Anzahl der Anrufe):

1. Räder statt Reifen

2. Flieger statt Flugzeug

3. Stundenkilometer statt Kilometer pro Stunde

4. Winterzeit statt Normalzeit

5. Luftdruck statt Reifeninnendruck

6. Plastik statt Plaste oder Kunststoff

7. Wärter (nur im Zoo) statt Vollzugsbeamter

Nun zunächst mal der Artikel, der einen Leser dazu bewogen hatte, sich bei mir zu melden:

Unter dem Bild ist unter anderem zu lesen: Vorsichtig balanciert Matilda einen Strohhalm zwischen den Zähnen. Spricht sie ein „sch“ oder „s“, darf ihn die Zunge nicht berühren. 

Vor der Auflösung die Frage: Was hat das Mädchen zwischen den Zähnen?

Antwort: Einen Trinkhalm, vielleicht auch noch ein Trinkröhrchen, aber "auf keinen Fall einen Strohhalm, weil es die doch schon lange nicht mehr gibt, sieht man von den Abfallprodukten bei der Getreideernte einmal ab", meinte eine Leserin heute am Telefon und fügte hinzu, nachdem ich darauf verwiesen hatte, dass doch jeder sofort wisse, was gemeint ist: "Ein Fehler bleibt ein Fehler, durch ständiges Begehen ändert sich daran nichts." Ich möge doch bitte meine Kollegen in der Redaktion darüber informieren, was ich ihr versprach, allerdings verbunden mit der Hoffnung, dass der eine oder andere Kollege doch ab und zu meinen Blog liest.

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