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Kein Rat, nur Mitgefühl

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Einen krasseren Gegensatz habe ich in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt: Die Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten ist in der öffentlichen Wahrnehmung und der medialen Bewertung, so wie sie bei mir und den Kollegen, die ich danach befragt habe, auf ein nahezu uneingeschränkt positives Echo gestoßen. Zuvor waren sich die Kommentatoren einig gewesen, dass alle anderen Spitzenpolitiker in Deutschland (einschließlich Kanzlerin Merkel, Außenminister Gabriel und CSU-Chef Seehofer) ihn um seine Zustimmungswerte in der Bevölkerung beneiden werden. Und dann das: Bei den Redaktionen von Lesern, die mich schriftlich erreicht haben, gab es ausnahmslos nur negative und - das möchte ich betonen - respektlose Äußerungen über die Wahl, das Amt und auch das künftige Staatsoberhaupt. Diese Beispiele sollen genügen:

"Der nächste Grüß-August der Bundesregierung darf dieses unnütze Amt antreten."

"Wieviel an Steuergeldern wurden da wieder in den Sand gesetzt?"

"Großes ward vollbracht ... oder glücklicherweise überstanden, wird manch einer gleich aufatmend konstatieren: Das große Spektakel der zur besten Sonntagssendezeit (hätte es doch ein Märchenfilm - selbst eine der üblichen Koch- und Fress-Sendungen wohl eher getan). Nun hat er sich wohl glücklicherweise verzogen, der Mief der Selbstbeweihräucherung."

"Was für eine Show. Die ausgesuchten Lakaien der sogenannten Volksparteien durften ihre Stimme mit einwerfen, um eine Person zu wählen, wo das Volk gar nicht gefragt wurde. Und da faselt man von einem demokratischen Rechtsstaat? Der Pöbel wird im September sein verbrieftes Recht wahrnehmen und mal zeigen, was wahr Demokratie ist."

"War Gauck schon schlimm genug, die Wahl Steinmeiers durch die Parteilakaien schon vorneweg durchgewunken, noch schlimmer aber das bayrische Umfallmännchen, das ist nun wirklich der wahre Klon von Thomas Manns "Untertan". (Anmerkung: Ich habe darauf verzichtet, diesem Leser zu antworten und ihn darauf hinzuweisen, dass dieses Stück aus der Feder von Heinrich Mann stammt."

"Mit weißem Haar, Brille und der Agilität einer Schlaftablette stellt er ziemlich gut die Überalterung der Bevölkerung dar. Erwachsen aus dem Parteienklüngel bekleidet er ein Amt mit enormen Personalkosten und wenig Möglichkeiten auf die Geschicke des Volkes. So werden wir die nächsten Jahre von anderen Nationen wahrgenommen ..."

Diesen Menschen würde ich gern einen Rat geben, doch da es ein rein privater ist, verzichte ich darauf, ihn hier wiederzugeben. Doch das darf ich schreiben: Sie tun mir leid, sie haben mein tiefstes Mitgefühl.

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